25.09.2020 — 05.04.2021

Einführung von Franziska Nori

Der Frankfurter Kunstverein präsentiert als Deutschlandpremiere die jüngste und größte Produktion des kanadischen Künstlers Jeremy Shaw, Phase Shifting Index (2020), eine Sieben-Kanal-Videoinstallation, die sich über das gesamte Gebäude erstreckt.

Jeremy Shaw arbeitet in einer Vielzahl von Medien, um veränderte Zustände und die kulturellen und wissenschaftlichen Praktiken zu erforschen, die danach streben, Transzendenzerfahrungen zu kartografieren. Er interessiert sich für die Sehnsucht des Menschen, nicht nur über eine rein kognitive und quantifizierende Weise auf Dinge zu sehen, sondern sich auf eine umfassendere Weise der Welt zu nähern – jenseits der Grenze des durch Vernunft Erfahrbaren.

Phase Shifting Index entstand als erzählerische Antizipation zukünftiger Gesellschaftsentwicklungen und Fiktionen möglicher Zukunftsszenarien der Menschheit im post-humanen Zeitalter. Das Bildmaterial der Sieben-Kanal-Film-, Sound- und Lichtinstallation wurde von Shaw in der Ästhetik vergangener Aufzeichnungstechnologien gedreht. Menschen aus unterschiedlichen Epochen tanzen, führen rituelle und kathartische Bewegungssequenzen aus, bis eine synchrone Farb- und Soundexplosion den Durchbruch in eine unerwartete digitale Umwandelung auslöst und alles in eine parallele Realitätserfahrung synchronisiert. Es entsteht das Gefühl der Aufhebung von Zeit.

Der Körper ist ein Schlüssel im Werk Jeremy Shaws. Durch seine künstlerische Untersuchung vereint er wissenschaftliche Erkenntnisse, mit Referenzen zu kulturellen Praktiken, in denen die Transformation von Wahrnehmung über das Ausagieren leiblicher Bewegung stattfindet. Der Frankfurter Kunstverein hat mit Jeremy Shaw eine einmalige Präsentation von Phase Shifting Index entwickelt, die über mehrere Etagen BesucherInnen eine multisensoriale Sieben-Kanal-Film-, Sound- und Lichtinstallation präsentiert, bei der die Wahrnehmung der Arbeit mit großer körperlicher Kraft ein ganzheitliches Erlebnis erzeugt.

Jeremy Shaw (1977 North Vancouver, Kanada) arbeitet in einer Vielzahl von Medien, um veränderte Zustände und die kulturellen und wissenschaftlichen Praktiken zu erforschen, die danach streben, transzendentale Erfahrungen zu kartografieren. Er kombiniert und erweitert Strategien des Cinéma Verité, der Konzeptkunst, Musikvideos und wissenschaftlicher Forschung und schafft so einen postdokumentarischen Raum, in dem unterschiedliche Glaubenssysteme und Geschichten in einer interpretatorische Schwebe verhandelt werden. Shaw hatte Einzelausstellungen im Centre Pompidou, Paris, im MoMA PS1, New York, im Schinkel Pavillon, Berlin, und im MOCA, Toronto und war in internationalen Ausstellungen wie der 57. Venedig Biennale und der Manifesta 11 vertreten. Werke von Shaw befinden sich weltweit in öffentlichen Sammlungen, darunter das Museum of Modern Art, New York, das Centre Pompidou, Paris, die Tate Modern, London und die Sammlung zeitgenössische Kunst der Bundesrepublik.

Der Frankfurter Kunstverein präsentiert Phase Shifting Index als Beitrag zu Kanadas Kulturprogramm als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse und wird unterstützt vom Canada Council for the Arts und der Regierung von Kanada (Botschaft von Kanada).

­­Produziert wurde die Arbeit Phase Shifting Index als Kooperation des Frankfurter Kunstvereins mit dem Centre Pompidou, Paris, dem Swiss Institute, New York, dem Museum of Old and New Art, Tasmania.

Der Frankfurter Kunstverein dankt der KÖNIG GALERIE, Berlin, London, Tokio.

Der Frankfurter Kunstverein wird dauerhaft gefördert durch die Stadt Frankfurt.

Mit freundlicher Unterstützung von Samsung The Wall und Mediativ, Stuttgart.

Bildnachweis: Jeremy Shaw, This Transition Will Never End, 2008-2020, Ausstellungsansicht Frankfurter Kunstverein 2020 / „This Transition Will Never End” wird auf SAMSUNG THE WALL präsentiert, Photo: Norbert Miguletz, ©Frankfurter Kunstverein, Courtesy: der Künstler und KÖNIG GALERIE Berlin London Tokio

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