22. April – 18. Juni 2023
Leonhardi-Museum


Eröffnung: Freitag, dem 21. April um 20 Uhr durch Dr. Jens Bove, Leiter der Deutschen Fotothek.
Der Künstler ist anwesend.

Blickt man auf Frank Höhlers Arbeiten aus mittlerweile vier Jahrzehnten, so zeigt sich ein beeindruckendes
und ausgesprochen vielfältiges Werk. Konstanten seiner Arbeit sind ein ausgeprägtes
Interesse für die dokumentarischen Aspekte der Fotografie und ein Blick für gesellschaftliche Realitäten.
Das schlug sich exemplarisch in der Langzeitstudie über Eisenhüttenstadt nieder, die schon
2014 im Leonhardi-Museum zu sehen war (mit Thomas Kläber, Jürgen Matschie und Luc Saalfeld).
Schwerpunkt unserer jetzigen Ausstellung sind Künstlerporträts, die Höhler seit 2016 macht. Dabei
interessieren ihn nicht nur die Dargestellten, sondern auch die Plätze ihrer Inspiration und ihres
Arbeitens – so entstanden faszinierende Doppelporträts von Künstlern und ihrer Werkstatt.
»In Summe formiert sich aus diesen von Frank Höhler an ihrem Wirkungsort porträtierten Individuen
dann wieder das Gemeinsame, quasi ein drittes Porträt: das eines ganz spezifischen künstlerischen
Umfeldes, das sich aus den besonderen Rahmenbedingungen der Zeit entwickelt hatte.«
(Jens Bove und Simone Fleischer)

Die meisten der Porträtierten gehören einer ähnlichen Generation an wie der Fotograf: Geboren und
aufgewachsen in der DDR, sozialisiert in einer Umgebung, wo das (künstlerische) Schaffen nicht
an den Grenzen der eigenen Profession aufhörte, sondern sich im regen Austausch mit dem Werk
Anderer entwickelte. So spiegelt dieser Werkzyklus auch in der Rückschau deutlich das Netzwerk
der ostdeutschen Kunst- und Kulturszene – mit Schwerpunkt auf Dresden und Umgebung – wider,
in dem sich Höhler bewegt. Die Serie wird fortgesetzt; im Buch zur Ausstellung finden sich alle 108
bislang entstandenen Porträts, in der Ausstellung können wir 63 davon zeigen.
Mit neun Fotografien aus der Serie »Wald« reagiert Höhler zudem auf den Leonhardi-Saal des Museums
und mit »Strukturen« zeigen wir 16 seiner Fotografien von Industrie und Architekturdetails.
Ausstellung und Publikation verdanken sich einer Kooperation von Deutscher Fotothek und Leonhardi-
Museum. So konnte als bereits fünfter Band der von Dr. Jens Bove initiierten Reihe »archiv der
fotografen« das Buch FRANK HÖHLER – FACE TO FACE im Verlag der Kunst Dresden erscheinen.
Biographisches

Frank Höhler, 1955 in Magdeborn bei Leipzig geboren und aufgewachsen, studierte an der Hochschule
für Verkehrswesen in Dresden und leitete anschließend verschiedene Fernmeldedienststellen.
Von 1984 bis 2005 war er als Fotograf am Staatlichen Museum für Tierkunde in Dresden
beschäftigt. Parallel zu diesem Berufswechsel absolvierte er eine Ausbildung zum Fotografen und
ein Teilfernstudium Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, unter anderem
bei Arno Fischer. Seit 2006 arbeitet Frank Höhler ausschließlich freiberuflich und widmet sich
verstärkt der freien künstlerischen Fotografie.

Bildnachweis: »Island«, 2016 Frank Höhler


Leonhardi-Museum Dresden
Museen der Stadt Dresden
Telefon +49 351 2683513
Fax +49 351 2633347
Grundstraße 26 | 01326 Dresden
www.museen-dresden.de
www.leonhardi-museum.de


(Visited 19 times, 1 visits today)