24. März bis 9. Juni 2024

Schaudepot der Kunsthalle Rostock


Presserundgang: 22. März um 11.00 Uhr

Eröffnung: 23. März um 18.00 Uhr

Die Einzelausstellung Von nun an / From now on von Clemens Krauss in der Kunsthalle Rostock verkörpert ein zukunftsweisendes Zusammenspiel aus partizipativen Elementen in der Kunst und analytischer Praxis. Sie thematisiert das „Verlagern“ und die Neuausrichtung aktueller gesellschaftlicher Zustände, indem sie politische, soziale, ökonomische und ökologische Dynamiken reflektiert und interpretiert.

Neue und bestehende Arbeiten, die auf zwei Ebenen im Schaudepot präsentiert werden, lassen die Grenzen zwischen Kunst, Psychoanalyse und sozialer Kritik verschwimmen. Zentral ist das Konzept der Co-Konstruktion, welches Besucher:innen, Künstler und Werk in einen dialogischen Prozess einbindet.

Neben Malereien, Fotos und Videos findet auch das partizipatorische Projekt „Poliklinik“ einen zentralen Platz, bei dem Krauss gemeinsam mit dem Leiter der Kunsthalle, Dr. Jörg-Uwe Neumann, persönliche Gespräche mit den Besuchenden führt.

Zudem werden einzelne Arbeiten aus der Sammlung des Museums von Clemens Krauss als Referenzen verwendet oder in Auseinandersetzung mit seinen Werken in die Präsentation integriert. Es erfolgt auch hier nach einer analytischen Befragung eine Art künstlerische Durcharbeitung – im Sinne von Erinnern, Wiederholen und Expandieren. Zur existenziellen Revision gehören auch die in der Ausstellung gezeigten Werke aus der Sammlung der Kunsthalle Rostock, wie die Skulpturen „Verzweifelter“ von Wieland Förster, „Weiblicher Torso“ von Ivor Wasiljew, „Sitzende“ von Margret Middell-Lemke, „Liegender Junge“ von Wilfried Fitzenreiter, „Hase-Frau“ von Leiko Ikemura, „Bildnis Morten II“ von Fritz Røed und Märta Taube-Ivarssons „Mädchenkopf“. Diese Körper sind kulturelle Objekte – unser Verständnis von ihnen sollte sich historisch entwickeln. Clemens Krauss führt uns auf diesen Weg.

Das Schaudepot der Kunsthalle Rostock wird in dieser Schau zu einem organischen, emotionalen Körper, in dem sowohl existierende als auch neue Arbeiten von Krauss den Charakter des Hauses prägen.

Gleichzeitig zur Ausstellung erscheint das Buch Antidotmit aktuellen Werken von Clemens Krauss.

Die verzerrten Körper in den neuen Arbeiten interagieren und kollidieren mit dem Umraum, verschmelzen und trennen sich von ihm und werden so zu einer Choreografie menschlicher Identitäten, die gleichzeitig ent- und begrenzt sein können, und die gesamte Bandbreite menschlicher Affekte und Empfindungen verkörpern.“ (Clemens Krauss über Indices)

Von nun an | From now on wurde von der Kunsthistorikerin Tereza de Arruda kuratiert. Die Ausstellung wird am 23. März um 18 Uhr eröffnet und ist bis zum 9. Juni im Schaudepot der Kunsthalle Rostock zu sehen.

Clemens Krauss (*1984, Graz/AT) lebt und arbeitet in Berlin und der Uckermark, wo er ein Residency-Programm betreibt. Bekannt für seine pastosen Malereien aus ungewöhnlichen Perspektiven und kontroverse Videoarbeiten erforschen seine Werke die menschliche Identität und verbinden dabei soziale, politische und autobiografische Themen. Ausgebildet sowohl in Medizin als auch in Psychoanalyse, integriert Krauss in seiner Kunst Malerei, Performance, Skulptur und Video. Er hat bereits zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit gehabt und gilt als einer der führenden österreichischen Künstler seiner Generation.

Die Kunsthistorikerin und Kuratorin Tereza de Arrudaarbeitet seit den 1990er Jahren mit zahlreichen internationalen Institutionen. Sie wurde in São Paulo geboren und studierte Kunstgeschichte in Berlin, wo sie seit 1989 lebt. Sie ist seit 1997 Beraterin der Havanna Biennale, seit 2015 Co-Kuratorin der Kunsthalle Rostock und zwischen 2009 und 2019 Co-Kuratorin der Curitiba International Biennale.

DieKunsthalle Rostock, einst Prestigeobjekt der DDR-Kulturpolitik, eröffnete 1969 als Gegengewicht zur Kieler Kunsthalle. Ursprünglich für die Biennale der Ostseeländer, Norwegens und Islands konzipiert, entwickelt sie sich zu einem Kunstmuseum mit einer eigenen Sammlung, die regionale Kunst, Kunst aus der DDR und Werke aus den Ostseeanrainerstaaten umfasst. Die Kunsthalle bot Kunstpräsentationen aus sozialistischen und nicht-sozialistischen Ländern. Nach der Wiedervereinigung erlebte die Kunsthalle unruhige Jahre, stabilisierte sich aber ab 2009 unter Leitung von Dr. Jörg-Uwe Neumann und hat sich seitdem zum wichtigsten Zentrum zeitgenössischer Kunst im Nordosten Deutschlands entwickelt.

Bildnachweis: Clemens Krauss. Layers. 2023. Öl auf Leinwand. 60 x 60. Foto: B. Borchardt. Courtensy of Galery Crone Berlin / Wien.


Kunsthalle Rostock gGmbH

Hamburger Straße 40, 18069 Rostock

T.: +49 (0) 381 / 3817000

kunsthalle@rostock.de

www.kunsthallerostock.de

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