16. Juni – 30 Juli 2023
Kunstverein Freiburg


Pressetermin: Donnerstag , 15. Juni, 2023, 11 Uhr
Eröffnung: 16. Juni – 30. Juli 2023

Unter dem Titel „Das Lied der Straße“ widmet sich die Biennale für Freiburg 2 der Straße als politischem Raum und als Ort der öffentlichen Lebenserfahrung. Ein Lied kann zu einem Instrument werden, das sich Gehör verschafft und den gewohnten Lauf der Dinge unterbricht. Als zentrales Nervensystem versammelt die Straße unterschiedliche Intentionen und Akteure. Auf der Straße wird das tägliche Leben immer wieder neu verhandelt. Gerade die Lage und Form einer Straße kann (geo-)politische, wirtschaftliche und soziale Verhältnisse aufzeigen. Eine Straße kann Grenzen ziehen oder Verbindungen herstellen. Als Infrastruktur wird sie zum Regelwerk einer Ordnung, die Einschlüsse und Ausschlüsse erzeugt. Abweichungen und Differenzen fallen aus dem Rahmen. Sobald das Lied erklingt, wird es zur Gegenmelodie zu einem normativen Rahmen.

Die während des PROLOGUE gesammelten Erfahrungen und Recherchen werden in der Ausstellung im Sommer 2023 gebündelt. Die teilnehmenden Künstler verhandeln unterschiedliche Realitäten der Straße. Ihre Werke bilden eine vielstimmige Erkundung der Potenziale und Perspektiven, die sich aus diesen divergierenden Realitäten ergeben.


TEILNEHMENDE KÜNSTLER/INNEN

Samar Al Summary, Halil Altındere, Ayo Akingbade, Danielle Arbid, James Gregory Atkinson, Maximiliane Baumgartner, Dara Birnbaum, Cudelice Brazelton IV, Eva Eisenlohr, Alia Farid, Maryam Ghasemi, Rebecca Grundmann, Deborah Joyce Holman, Kirti Ingerfurth, Anas Kahal, Amal Kenawy, Klein, Nikifor Krynicki, lo.me 
(Loren Tschannen and Mélissa Biondo), Hemansingh Lutchmun, Medienwerkstatt Freiburg, Henrike Naumann, Shaun Motsi, Vera Palme, Phung-Tien Phan, R.E.P. (Ksenia Hnylytska, Nikita Kadan, Zhanna Kadyrova, Lesia Khomenko, Volodymyr Kuznetsov, and
Lada Nakonechna), Lotty Rosenfeld, Finnegan Shannon, somebody*ies (Anna Byskov, Christina Krys Huber, Hannah Kindler, Stella Meris, and Nika Timashkova), Hito Steyerl, Maria Toumazou, Matt Welch, Yong Xiang Li & François Pisapia.

LOCATIONS:
Kunstverein Freiburg, Museum für Neue Kunst, Kommunales Kino, Kaiserwache, Pförtnerhaus, DELPHI_space/außenstelle, Seepark, Stadtgarten, Klarastraße, Schwabentorbrücke.

ZEITPLAN FÜR DAS ERÖFFNUNGSWOCHENENDE

PRESSEVORSCHAU:
DONNERSTAG, 15. Juni 2023

11.00 Uhr: Pressekonferenz, Kunstverein Freiburg
12 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit der Kuratorin Paula Kommoss, Kunstverein Freiburg
13.00 Uhr: Ausstellungsrundgang zum Stadtgarten mit der FLUGBLATTWERKSTATT
von Maximiliane Baumgartner,
Musikpavillon im Stadtgarten
14-21 Uhr: Shuttle zu den anderen Ausstellungsorten
mit einer PERFORMANCE von lo.me im Seepark
(Anmeldung erforderlich)


ERÖFFNUNG:
FREITAG, 16. Juni 2023

13.00-16.00 Uhr: FLUGBLATTWERKSTATT
von Maximiliane Baumgartner,
Musikpavillon im Stadtgarten
19.00 Uhr: ERÖFFNUNGSEMPFANG, Seebühne am Seepark
gefolgt von einer PERFORMANCE von lo.me
22.00 Uhr: Party in der BAR am Funkeneck mit DJ TAX und
DJ LATHE

SAMSTAG, 17. Juni 2023

12 Uhr: PFLASTER: UTOPIAS AM FLÜCKIGER SEE, Treffpunkt: Bürgerhaus, Seepark
13-16 Uhr: FLUGBLATTWERKSTATT
von Maximiliane Baumgartner,
Musikpavillon im Stadtgarten
16.00 Uhr: HÖRSITZUNG: SCHNELLER WOHNEN/LIVE FASTER: MUSIK DER SQUATTERS IN FREIBURG, Musikpavillon im Stadtgarten

SONNTAG, 18. Juni 2023

14.00 Uhr: Öffentliche Führung durch die Ausstellung mit der Kuratorin Paula Kommoss, Kunstverein Freiburg


PROGRAMMFORMATE

FLUGBLATTWERKSTATT
VON MAXIMILIANE BAUMGARTNER
Ausgehend von der Freiburger Künstlerin und Kunstpädagogin Eva Eisenlohr (1891-1977) wird Maximiliane Baumgartner einen „Aktionsraum“ entwickeln, der aus mehrteiligen, malerischen Interventionen im Freiburger Stadtraum besteht, in denen sich die Produktion, Präsentation und Vermittlung von Kunst auflöst und neue Positionierungen möglich werden.

Der Aktionswagen VIELE VAMPIRE SIND VÖGEL (2019) ist ein Element des Aktionsraums und wird zu einer kollaborativen Aktionsbühne. Eine vergrößerte Reproduktion von Eisenlohrs Druck FREUNDE (1956) ist in Form eines Banners am Wagen angebracht. Sie dient sowohl als direktes Anschauungsmaterial als auch als Einstieg in eine künstlerisch-performative Annäherung und Auseinandersetzung mit Eisenlohrs Werk in Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Auf dem Linoldruck kommunizieren drei Freunde mit Hilfe von Handzeichen. Mit Hilfe einer FLUGBLATTWERKSTATT werden in Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen Zines erstellt.

Die Beaufsichtigung der Kinder und Jugendlichen während der FLUGBLATTWERKSTATT liegt in der Verantwortung der begleitenden Erziehungsberechtigten und wird nicht vom FLUGBLATTWERKSTATT-Team übernommen.


VORSCHAU:
FLUGBLATTWERKSTATT
VON MAXIMILIANE BAUMGARTNER
Donnerstag, 15. Juni 2023, 13-16 Uhr
Stadtgarten, Musikpavillon, Seite Mozartstraße, 79104 Freiburg

FLUGBLATTWERKSTATT
VON MAXIMILIANE BAUMGARTNER
Freitag, 16. Juni 2023, 13-16 Uhr
Samstag, 17. Juni 2023, 13-16 Uhr
Stadtgarten, Musikpavillon, Seite Mozartstraße, 79104 Freiburg


PERFORMANCE

VORSCHAU:
LO.ME: ULTRA
Donnerstag, 15. Juni 2023, ab ca. 15:30 Uhr
Seepark Freiburg, Nordostufer

LO.ME: ULTRA
Freitag, 16. Juni 2023, während der Eröffnung ab 19.00 Uhr
Seebühne im Seepark (Eröffnung)
Seepark Freiburg, Nordostufer (Aufführung)

Zwischen zwei bühnenartigen Strukturen am Nordostufer des Freiburger Seeparks entfaltet sich eine Choreografie von Blick-, Handlungs- und Identifikationsbeziehungen. In ihrem ambivalenten Umgang mit der Aufmerksamkeit des Betrachters verwischt lo.me die Grenzen zwischen Anfang und Ende, zwischen Objekt und Subjekt der Betrachtung, zwischen Gefügigkeit und Beherrschung. Formale Elemente wie Dauer, Unschärfe, Reduktion und Wiederholung treffen auf Spontaneität und Unvorhersehbarkeit – mit dem Ziel, vermeintlich stabile Machtverhältnisse und Erwartungen herauszufordern und potenziell zu verschieben.

Die Performance wird in Zusammenarbeit mit Perrrformat (Luca Büchler, Paula Thomaka, Martina Morger und Carolina Misztela) realisiert.


LISTENING SESSIONS

Die LISTENING SESSIONS bieten einen Rahmen, um die Beziehung zwischen der Straße und der Musik zu erleben und zu reflektieren. Eingeladene Künstler und Musiker bringen ausgewählte Musikstücke mit und teilen ihr Wissen über deren Entstehung, Komposition und kulturelle Implikationen. Jede Veranstaltung widmet sich einem anderen Musikgenre und einem anderen zeitlichen Kontext, wie z.B. dem Jazz, dem feministischen Punk, den Anfängen des deutschen Hip Hop oder der Musik im Kontext der Freiburger Hausbesetzerszene. Durch das Hören von Musik und das Aufgreifen einzelner Aspekte entsteht ein gemeinsamer Erfahrungsraum.

HÖRSITZUNG:
SCHNELLER WOHNEN/LIVE FASTER: MUSIK DER BESETZER IN FREIBURG MIT GUDRUN LESER UND GÄSTEN
Samstag, 17. Juni 2023, 16.00 Uhr
Treffpunkt: Musikpavillon, Stadtgarten, 79098 Freiburg

Schwarzwaldhof – so hieß das Gelände einer ehemaligen Knopffabrik in der Wiehre, das zwischen 1980 und 1981 ein dreiviertel Jahr lang besetzt war: In dieser kurzen Zeit schufen Hausbesetzerinnen und Hausbesetzer dort ein nicht-kommerzielles Zentrum mit Theater, Bar, Gemeinschaftsküche und Wohnräumen. Dabei wurden viele Konzerte veranstaltet und zahlreiche Bands gegründet, wie zum Beispiel Soldiers of Fortune. Die Buchhändlerin Gudrun Leser war Teil der Szene – mit ihr lauschen wir den Songs, die damals entstanden sind und fragen, was passiert, wenn politischer Idealismus auf kommerzielle Ambitionen und soziale Realitäten trifft.

PFLASTER:
STRASSENGESPRÄCHE IN UND ÜBER FREIBURG

In der Reihe PFLASTER lädt die Biennale für Freiburg 2 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen ein, sich in geführten Spaziergängen mit den Gegebenheiten und Geschichten bestimmter städtischer Kontexte auseinanderzusetzen. Während des Spaziergangs durch Freiburg eröffnen die Straßengespräche einen Raum, um gemeinsam über die Potenziale sozialer Bewegungen nachzudenken. PFLASTER nutzt vorhandene Ressourcen und Expertenwissen aus der Stadt, um den Blick auf die historischen und aktuellen Bedeutungsebenen, (Un-)Sichtbarkeit und (Un-)Zugänglichkeit des städtischen Raums zu schärfen.

PFLASTER:
UTOPIEN AM FLÜCKIGER SEE MIT WERNER HERTLEIF X HARTMANN LITSCHEL
Samstag, 17. Juni 2023, 12.00 Uhr
Treffpunkt: Bürgerhaus, Seepark, 79110 Freiburg

Mit Werner Hertleif und dem Künstler und Architekten Hartmann Litschel erkunden wir die Entstehungs- und Transformationsgeschichte des Seeparks. Zwischen 1947 und 1949 wurde der Schutt des zerstörten Freiburgs mittels einer eigens gebauten Eisenbahnverbindung, dem „Trümmerexpress“, in den ehemaligen See, südöstlich des heutigen Standorts, gekippt. Der neue und heutige Standort wurde neben dem Kies- und Sandabbau durch die Firma Flückiger auch für Freizeitaktivitäten genutzt. Zudem wurde es 1986 zum Schauplatz des Kunstwettbewerbs „Park, Kunst und Utopie“. Ausgehend von den zahlreichen Architekturen und Kunstwerken, die damals entstanden sind und den Seepark bis heute bevölkern, werden wir ihre Geschichten und Utopien in Bezug zur Gegenwart setzen.

Bildnachweis: Lotty Rosenfeld, Una milla de cruces sobre el pavimento, 1979 © Fundación Lotty Rosenfeld


Biennale für Freiburg
Dreisamstr. 21
79098 Freiburg im Breisgau
Deutschland
info@biennalefuerfreiburg.de

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