24. Juni – 10. September 2023
Kunstsammlungen Zwickau


Zwickau hat viele Künstlerpersönlichkeiten hervorgebracht. Eine von ihnen war der 1909 geborene Bildhauer Werner Mothes. Nach einer Ausbildung an der Zwickauer Ingenieurschule im Bereich Kunstgewerbe studierte er an der Dresdner Kunstakademie bei Georg Wrba. Mit nur 21 Jahren verstarb er jedoch viel zu früh.

Gemeinsam mit Thomas Mothes, dem in Leipzig lebenden Neffen des Künstlers, begeben sich die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU auf Spurensuche nach dem vielversprechenden Werk eines talentierten Künstlers. Die Sonderausstellung zeigt das erhaltene plastische Werk sowie Zeichnungen und Aquarelle von Werner Mothes. Ergänzt werden diese durch Gemälde und Arbeiten auf Papier von Künstlerfreunden wie Hans Christoph oder Erhard Hippold sowie weiteren Zeitgenossen.

Nach der Schulzeit besuchte Werner Mothes die kunstgewerbliche Abteilung der Zwickauer Ingenieurhochschule. 1928 lernte er den Schriftsteller Ludwig Renn kennen, der damals eine Vortragsreihe in Zwickau hielt. Renn machte Werner Mothes und dessen gleichaltrigen Mitschüler Erhard Hippold mit dem Dresdner Maler Hans Christoph bekannt, der zu dieser Zeit im Zwickauer König-Albert-Museum ausstellte. Der damalige Leiter Hildebrand Gurlitt unterstützte die künstlerischen Ambitionen junger Talente. So zeigte er in Zwickau bereits 1926 Werke von Otto Griebel, Hans Grundig, Eugen Hoffmann, Bernhard Kretzschmar oder Wilhelm Lachnit unter dem Titel „Das junge Dresden“ und stellte damit die Positionen der aufkommenden Neuen Sachlichkeit vor. Im Herbst 1928 begann Mothes sein Studium bei Georg Wrba an der Kunstakademie in Dresden. Hier vertiefte sich die Freundschaft zwischen ihm und Hans Christoph. Zuvor war er im Sommer allein durch Schweden gereist. Er trampte fast ohne Geld und bat Einheimische, gern auch andere Bildhauer, um Kost und Logis.

Die außergewöhnliche Begabung des jungen Künstlers fiel früh auf. Bereits im Alter von fünf Jahren fertigte er kleine, detaillierte und farbige Zeichnungen an. Die Entwicklung vieler Künstlerkollegen zum scharfen Realismus der Neuen Sachlichkeit der späten Weimarer Jahre ist auch bei Mothes zu erahnen. Wohin seine ganz persönliche künstlerische Entwicklung noch hätte führen können, muss leider für alle Zeit offen bleiben.

Ein Großteil seines Werkes wurde 1945 bei einem Bombenangriff zerstört. In der Sammlung des Museums befinden sich heute noch einige Werke des Künstlers, der hier bereits 1930 mit einer Gedächtnisausstellung geehrt wurde.

Bildnachweis: Werner Mothes_Einsamer und Liebespaar_1929 (002)


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