09. Januar 2022 – 06. März 2022

Leonhardi-Museum Dresden


Das Leonhardi-Museum Dresden zeigt in seiner Fotografie-Reihe die Tourneeausstellung „Helga Paris. Fotografie“, die von Inka Schube, Kuratorin für Fotografie am Sprengel Museum Hannover, für das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) kuratiert wurde. Die Station in Dresden wurde von Bernd Heise, Leiter des Leonhardi-Museums Dresden, gemeinsam mit der freien Kunsthistorikerin Franziska Schmidt eingerichtet. Die Ausstellung wurde in den letzten 9 Jahren an insgesamt 21 Stationen weltweit gezeigt

Helga Paris nimmt als eine der wichtigsten zeitgenössischen Fotografinnen ihrer Generation eine herausragende Rolle in der deutschen Fotografie ein. Ihre subtilen Innenansichten vor allem des Alltags im sozialistischen Deutschland und in den Staaten Osteuropas machen sie zu einer wichtigen Chronistin der Zeit. Als Fotografin widmete sich Paris sehr unterschiedlichen Themen mit einer besonderen Vorliebe für die Portraitfotografie.

Helga Paris, 1938 in Gollnow geboren, studierte Modegestaltung, bevor sie sich 1964 autodidaktisch mit dem Medium Fotografie auseinanderzuzusetzen begann. Geschult durch die Malerei der Moderne, das frühe sowjetische, italienische und französische Kino, das Theater und die Poesie, entwickelte die fotografische Autodidaktin über viereinhalb Jahrzehnte hinweg ein umfangreiches Œuvre in zärtlich-nuancenreichem Schwarzweiß. In Berlin-Prenzlauer Berg, wo Paris seit 1966 wohnt, entstehen erste Aufnahmen der Menschen aus ihrer Nachbarschaft. Ihre Motive findet sie in Wohnungen, Kneipen, Pausenräumen und Werkhallen, auf Straßen und Bahnhöfen.
Anfang 1980 fotografiert sie auf einer Fahrt nach Siebenbürgen, weitere Reisen folgen bis 1997 nach
Georgien, Wolgograd, New York, Rom oder Polen. In den 1980er Jahren entstehen Serien von Textilarbeiterinnen, Berliner Jugendlichen und ihre Selbstportraits. Der mitteldeutschen Industriestadt Halle/ Saale hat sie mit „Häuser und Gesichter“ ein fotografisches Denkmal gesetzt. Erst 1991 konnte ihre unprätentiöse Sicht auf die Stadt und ihre Einwohner unter dem Titel „Diva in Grau“ im Mitteldeutschem Verlag veröffentlicht werden. Die beiden filmisch anmutenden Fotoessays „Erinnerungen an Z.“ und „Friedrichshain“ Anfang der 1990er Jahre tauchen auf der Suche nach der eigenen Kindheit auch in die deutsche Geschichte ein. Seit 1996 ist Helga Paris Mitglied der Berliner Akademie der Künste, wo sich heute ihr Negativ-Archiv befindet

Bildnachweis: »Winsstraße mit Taube«, 1970er-Jahre, 26 × 38,5 cm, © Helga Paris


Leonhardi-Museum Dresden
Museen der Stadt Dresden
Grundstrße 26
D-01326 Dresden
Tel.: +49(0)351 2683513
www.museen-dresden.de
www.leonhardi-museum.de

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