Galerie Karsten Greve, Köln

05. November 2021 – 29. Januar 2022


Geboren in Tsu, Präfektur Mie, Japan, absolvierte Leiko Ikemura 1973–1978 ein Studium der Malerei an der Escuela Superior de Bellas Artes de Santa Isabel de Hungría in Sevilla. Ihr Weg führte über Spanien in die Schweiz, wo sie Anfang der 1980er Jahre durch Ausstellungen in Zürich und Bern bekannt wurde. 1983 präsentierte der Bonner Kunstverein ihre Arbeiten erstmals in einer umfassenden Einzelausstellung. 1990 erhielt sie eine Professur an der Universität der
Künste Berlin und ist seit 2014 als Professor honoris causa an der Joshibi Universität für Kunst und
Design, Sagamihara, Präfektur Kanagawa.

Die Galerie Karsten Greve freut sich, parallel zur ART COLOGNE 2021, die Einzelausstellung LEIKO
IKEMURA a.ï.r.e in Köln zu präsentieren. Mit einer Soloschau in den damaligen Kölner Räumen am
Wallrafplatz begann 1987 die Zusammenarbeit zwischen Leiko Ikemura und der Galerie Karsten Greve.
Seitdem ist die Ausnahmekünstlerin mit bislang zwanzig Einzelausstellungen und regelmäßigen
Accrochagen an allen Galeriestandorten – Köln, Paris, ehemals Mailand und seit 1999 St. Moritz – mit ihrem
unverwechselbaren Werk, das Malerei, Skulptur, Zeichnung sowie Fotografie umfasst, dauerhaft präsent.

Die aktuelle Ausstellung markiert eine neue Phase im künstlerischen Schaffen Leiko Ikemuras. Gezeigt
werden rund zwanzig Gemälde aus den vergangenen acht Jahren, zehn Aquarelle, die 2018 entstanden, sowie
Fotoarbeiten von 2020. Im Fokus der Ausstellung steht formal wie inhaltlich die Überwindung von Grenzen:
„Was ich jetzt versuche, so die Künstlerin, ist, dass wir die Grenze überschreiten, dass wir ins Bild gehen, in
die andere Welt…“. Die für Leiko Ikemura charakteristischen Horizontbilder und kosmischen Landschaften,
die sich wie eine Leitlinie durch ihr Werk ziehen, werden in den neuesten Arbeiten aufgelöst, verwandeln
sich in eine neue Form der Abstraktion, und eröffnen dem Betrachter durch ihre Tiefe eine Freiheit der
Imagination.
Die Quellen von Leiko Ikemuras künstlerischer Inspirationen lassen sich unter anderem im Lebenslauf der
Künstlerin wiederfinden. Sie wählte den spanischen Ausstellungstitel a.ï.r.e (Luft) als eine Art
Rückkoppelung an ihre Anfangssituation als Künstlerin in Spanien, wo sie sich mit den weltweit
berühmtesten Malern und dem mittelalterlichen Kunstbesitz der iberischen Halbinsel auseinandersetzte. Sie
experimentierte zuerst in Spanien mit lasierender Tempera. Die bewusste Wahl der „naturbelassenen“
Qualität der Jute oder Leinwand als Malgrund ist Teil ihrer künstlerischen Schöpfungen. Die Gewebestruktur
dringt dabei an die Oberfläche und tritt mit den Elementen innerhalb der Komposition – zumeist in stark
verdünnter Temperafarbe lasierend ausgeführt – in ein spannungsvolles Verhältnis. Gleichzeitig verwendet
Leiko Ikemura den Begriff a.ï.r.e spielerisch und abbildhaft:

„Unter den neuen Werken trug eines den Titel Air. Doch dieses englische Wort war für mein Gefühl nicht wirklich passend. Und dann habe ich mir die aïre mit den zwei Punkten überlegt, da in meinen letzten Bildern viele auflösende Elemente und gepunktete Linien vorkommen. Daraufhin habe ich das Ganze als spielerisch gesehen. Daher kommt a.ï.r.e, mit vielen Punkten daher. Das Werk ist im Titel. Der Titel ist selbst wie eines meiner neusten Werke….“

Bildnachweis: Galerie Karsten Greve


Galerie Karsten Greve Köln
Drususgasse 1-5
D-50667 Köln
Tel.: +49(0)221 2571012
info@galerie-karsten-greve.de
www.galerie-karsten-greve.com

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