Ab kommenden Sonntag, den 8. November 2020, zeigt Anna Reiter in der Schleuse der Opelvillen ihre Ausstellung »Perfi-Perfekt-World«. Die 1994 geborene Künstlerin studiert seit 2014 an der Kunsthochschule Mainz. Werke von ihr waren bereits in mehreren Ausstellungen in Mainz und Berlin zu sehen. Die Ausstellung wird am Sonntag, den 8. November um 16 Uhr mit einem Video auf der Homepage der Opelvillen eröffnet und vorerst nur digital zu sehen sein.

Chris Nolde beschreibt ihre Arbeitsweise wie folgt:

»Anna Reiters Bilder bieten Einblick in eine Welt, in der sich Clowns nicht mehr von Monstern unterscheiden. Es bleibt verborgen, ob wir uns in einer Traum – oder Alptraumwelt befinden. Die quietschfidelen, naiven Akzente (Teddybären, Delfine) werden von einer subtilen Sexualität beherrscht: Figuren verschlingen, stillen, saugen, durchstechen einander. Sex ist omnipräsent, in seiner Gefahr wie in seiner absurden Komik. Das erklärt vielleicht die ambivalente Gefühlswelt, die Anna Reiters Bilder auslösen: Bedrohung, dann wieder anheimelnde harmonische Akzente aus der Kindheit. Es ist ein Plädoyer für das frühkindliche Vorstellungsvermögen, das amoralisch ist, staunend, kategoriefremd – es unterscheidet nicht zwischen banal und beachtungswürdig, zwischen hässlich und harmonisierend, sondern changiert zwischen diesen Polen mit nahezu dreister Leichtigkeit. Dazu passt das Instrumentarium, aus dem die Künstlerin sich bedient: Acryl, Buntstift, Bleistift, Aquarell, Filzstift, Edding. Mit dem Begriff postmodern ist es nicht getan – höchstens in der Ablehnung von Deutbarkeit und Psychologisierung. Fast möchte man den Surrealismus des frühen zwanzigsten Jahrhunderts heraufbeschworen sehen, käme dazu nicht Anna Reiters ganz individuelle Gewürzmischung von Pop und Ironie und irrlichternden Assoziationen.«

Bildnachweis: © Anna Reiter

 

Pressekontakt
Kelly Sue Roßmann
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