13. Februar – 09. April 2023
Städtische Museen Koblenz


Eröffnung: Sonntag, den 12. Februar 2023 um 11 Uhr
Finissage: Sonntag, 9. April 2023, 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Abschlussausstellung der Stipendiat*innen 2022 der Artist Residency Schloss Balmoral und des Landes Rheinland-Pfalz

Spielen ist ein kreativer, zutiefst menschlicher Prozess. Wie Kinder durch das Spiel beginnen die Welt zu begreifen, so gelingt es auch Erwachsenen mit Freiraum und Muße ihr Umfeld neu zu verstehen. Große Erfindungen und Ideen entstanden oftmals dank spielerischer Zufälle. Gerade Künstler*innen, die dem häufig angeführten Postulat der „Funktionslosigkeit“ der Kunst folgen, haben im freien Spiel und unter Einbeziehung von Zufällen Werke geschaffen, die die Betrachtenden – wie ein Kind – die Welt neu oder zumindest anders erschließen lassen. Der Kulturhistoriker Johan Huizinga vertrat die These, dass sich alle Formen der Kultur aus dem Spiel entwickelten.

Künstler*innen wie Jean Tinguely (1925 – 1991), Niki de Saint Phalle (1930 – 2002), John Cage (1912 – 1992), Marcel Duchamp (1887 – 1968), Cindy Sherman (*1954) und Jonathan Meese (*1970) haben sich intensiv mit dem non-konformen Spiel auseinandergesetzt, dabei betonten sie das Emotionale und Zufällige, mitunter das scheinbar Naive. Die Künstler*innen von Schloss Balmoral setzen diese Tradition fort.

Das Motto des Stipendien-Jahrgangs 2022 im Schloss Balmoral in Bad Ems lautete »Spielen«, und die Konzepte, die die Stipendiat*innen dazu ersonnen und in künstlerische Arbeiten übersetzt haben, zeigen sie nun – gemeinsam mit den Künstler*innen mit Bezug zu Rheinland-Pfalz, die Projekt-, Auslands- und Austauschstipendien erhalten haben und in der Themenwahl frei waren – in einer Gruppenausstellung im Ludwig Museum Koblenz. Zu den 17 teilnehmenden Künstler*innen gehören: Maryam Aghaalikhani, Giles Bailey, Clara Cornu, Sofia Duchovny, Simone Eisele, Florian Glaubitz, David Hahlbrock, Youngzoo Im, Martin La Roche, Theresa Lawrenz, Constanza Mendoza, Susanne Schmitt, Lena Trost, Deniz Unal, Soetkin Verstegen, Viron Erol Vert und Eleni Wittbrodt.

In den während der Förderung entstandenen Arbeiten werden die Vorzüge des Spielerischen für Kunst und Gesellschaft offenbar. Die Exponate sind aus einem spürbar experimentellen Geist, den zartesten Empfindungen und mutigsten Ideen der Künstler*innen entstanden. Von der Heiterkeit und Offenheit, die in dem Thema angelegt sind, dürfen sich die Besucher*innen ebenso mitreißen lassen wie von den unkonventionellen Haltungen gegenüber dem Leben, der Gesellschaft und der Gegenwart. Dies eröffnet die Chance, eine spielerische Dramaturgie in unsere Lebensentwürfe zu lassen, ebenso wie die Einsicht, „(…) dass die Menschen ihre Geschichte selbst machen”, wie der Sozialwissenschaftler und Professor der UDK in Berlin Hans-Jürgen Arlt schreibt, und „nicht ewige Kreisläufe, sondern Möglichkeiten des Fortschritts und immer wieder neu zu treffende Entscheidungen von Einzelnen den Gang der Dinge bestimmen. (…) Auf diese Weise hielt in den Alltag Einzug”, so Arlt weiter, „was im Spiel schon immer gang und gäbe ist: Die Möglichkeit, sich zu entscheiden und dem Geschehen mit diesem oder jenem Spielzug eine Wende zu geben, Spielraum zu haben, etwas zu riskieren. Erfolge und Misserfolge beeinflussen zu können.”

Ergänzt wird die Schau, die Lotte Dinse (ehemalige Leiterin Schloss Balmoral) und Agnes Schofield (kommissarische Leitung Schloss Balmoral) in Zusammenarbeit mit dem kuratorischen Stipendiaten Roger Rohrbach konzipierten, durch ein Rahmenprogramm aus Performances und Kuratoren-Gesprächen sowie um einen am 21. März 2023 erscheinenden Katalog. Dieser erscheint im Salon Verlag, Köln, u.a. mit einem Beitrag von Prof. Dr. Hans-Jürgen Arlt von der Universität der Künste (UDK) Berlin.

Begrüßung:
PD Dr. Margit Theis-Scholz, Bildungs- und Kulturdezernentin der Stadt Koblenz
Prof. Dr. Beate Reifenscheid, Direktorin des Ludwig Museum Koblenz
Dr. Martin Henatsch, Rektor der Kunsthochschule Mainz

Einführung:
Agnes D. Schofield, Kuratorin und kommissarische Leiterin Artist Residency Schloss Balmoral

Musikalische Begleitung:
Russell Poyner, klassischer Gitarrist und Dozent an der Musikhochschule Mainz

15 Uhr:
Rundgang mit den Künstler*innen
Im Anschluss Einführung von Martin La Roche in seine In situ-Arbeit »Sandplay«


Programm während der Laufzeit:
KUNST statt SHOPPEN
Samstag, 18. März 2023 von 11 Uhr bis 14 Uhr
Kosten: 10 € pro Treffen zzgl. Material

Wie das Spiel zur Kunst führt. Kinder und Jugendliche lassen sich von der Ausstellung »Vom Spielen« inspirieren und schaffen „spielerisch“ eigene Werke.

Kuratoren-Führungen
Sonntag, 26. Februar 2023, 15 Uhr

Sonntag, 26. März 2023,15 Uhr, Katalog-Präsentation und Führung mit Agnes D. Schofield, kommissarische Leiterin Künstlerhaus Schloss Balmoral

Öffentliche Führungen
Sonntags um 15 Uhr

zusätzliche Führungen
Mittwoch, 15. Februar 2023, Mittwoch, 1. März 2023, Mittwoch, 15. März 2023, jeweils um 16 Uhr
Kosten: Museumseintritt und 3 € Führungspreis

Jump in Art
Donnerstag, 23. Februar 2023, 18 Uhr bis 19:30 Uhr
Donnerstag, 30. März 2023, 18 Uhr bis 19:30 Uhr
Kosten inkl. Verköstigung: 19 €, Kosten ohne Verköstigung: 8 €

Jugendliche
Workshop in den Osterferien
Dienstag, 4. April bis Donnerstag, 6. April 2023, jeweils 10:30 Uhr bis 15 Uhr

„Spielen“ in der Kunst, dreitägiger Workshop im Ludwig Museum
Kosten: 40 € plus 10 € Materialkosten
von 7 bis 15 Jahre

Eine Kooperation zwischen der Artist Residency Schloss Balmoral und dem Ludwig Museum Koblenz.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: www.balmoral.de
Bildnachweis: Clara Cornu: aus der Serie „Bouquet Connexion“, 2022, Hinterglasmalerei (in Öl), 52 x 72cm,
© Clara Cornu, 2023


Städtische Museen Koblenz
Ludwig Museum im Deutschherrenhaus
Esther-Bejarano-Str. 1
56068 Koblenz
Tel.: +49 (0) 261 -129 2406
http://www.ludwigmuseum.org
© Ludwig Museum im Deutschherrenhaus

Artist Residency Schloss Balmoral
Villenpromenade 11
56130 Bad Ems
Tel: +49 (0) 2603 94 19-0
Fax: +49 (0)2603 9119-16
E-Mail: schloss@balmoral.de

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