26. Dezember 2023 bis 6. Januar 2024
Kunsthaus Graz


Interaktive Kunstintervention „Augenmehr @ Sol LeWitt’s Wall. Performed“: Gemeinsames Schaffen in der Weihnachtszeit

Zwischen Weihnachten und Neujahr lädt die Künstlerin Helene Thümmel zur interaktiven Intervention Augenmehr ein: Im schützenden Innenraum von Sol LeWitt’s Wall können Besucher*innen an einem zehn Meter langen Rollbild der Künstlerin mitarbeiten. So soll über die Feiertage ein mehrdeutiges Meer an Augen entstehen, das aussagekräftig auf Sol LeWitts Wall blickt.

Augen als Zeugen sowie als Symbol für Segen und Schutz

Die Augen in Helene Thümmels Arbeit werden mit selbstgeschnitzten Stempeln gedruckt. Sie erinnern an eine weltweit verbreitete Augensymbolik, die von christlichen Votivbildern bis zu buddhistischen Kulturkreisen existiert und sowohl für Segen als auch für Schutz und Aufmerksamkeit steht.
In tiefem Blau ist das „Augenmeer“ aber auch stummer Zeuge ertrunkener Schutzsuchender, eine Reminiszenz an jene Toten, die auf einem der gefährlichsten Fluchtwege der Welt, dem Mittelmeer, ihr Leben ließen. Im Jahr 2023 starben über 2.200 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer. Ziel ist es, ein gemeinschaftliches Zeichen zu setzen, der Menschen zu gedenken und der Frage nach den Bedingungen und Folgen von Schutz, Abgrenzung und Geborgenheit bewusst ein „Mehr“ an Aufmerksamkeit zu geben. In einer Zeit humanitärer Krisen, Kriege und täglich medienwirksam hochgeschaukelter Abgrenzungen lädt der stille Innenraum von Sol LeWitts Wall dazu ein, zur Ruhe zu kommen, innezuhalten und sich dem gemeinsamen Tun zu widmen.  

Über die Künstlerin

Helene Thümmel (* 1990) studierte Architektur in Graz, Österreich und Medienkunst/Neue Medien an der School of Arts in Nova Gorica, Slowenien. Seit 2010 arbeitet sie als Bühnen- und Kostümbildnerin bei Theater- und Filmproduktionen und ist/war Teil verschiedenster Kunstkooperationen und -verbände. Sie hat an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen teilgenommen, u. a. in Wien, Graz, Nova Gorica, Trbovlje, Brüssel, Rijeka. 2020/2021/2023 wurde Thümmel mit dem Auslandstipendium für bildende Kunst der Stadt Graz, dem Kunstraum-Stipendium des Landes Steiermark sowie dem Arbeitsstipendium der Stadt Graz ausgezeichnet.
In ihrer Arbeit widmet sich die Künstlerin in verschiedenen Medien den Bedingungen des Zusammenlebens. Mit ihrer mehrteiligen Textilstickerei Sometimes it takes long (until things change) 2019, die derzeit in der Ausstellung The Other im Kunsthaus Graz zu sehen ist, markiert sie etwa Daten von Protesten auf Tischdecken.  

Laufzeit: 26.12.2023–06.01.2024, täglich, 14–18 Uhr
Kosten: kostenlos mit gültiger Eintrittskarte
Ort: Kunsthaus Graz, Space01
Lendkai 1, 8020 Graz

Weitere Informationen und Bildmaterial finden Sie hier: Helene Thümmel/Augenmehr

Bildnachweis: Künstlerin Helene Thümmel und Katrin Bucher Trantow, Chefkuratorin im Kunsthaus Graz, Foto: Simon Reithofer/Reithofer Media


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