21. Mai – 12. September 2021
Bundeskunsthalle
Bonn


Unter dem englischen Begriff Dress Code (Kleiderordnung) versteht man die Regeln und Vorgaben, wie man sich privat oder als Angehöriger bestimmter sozialer, beruflicher oder ethnischer Gruppen kleiden sollte. Dabei handelt es sich meistens nicht um schriftlich fixierte „Gesetze“, sondern um Normen, die stillschweigend vorausgesetzt werden, auf einem gesellschaftlichen Konsens gründen und je nach nationaler Zugehörigkeit, Religion, Lebensalter oder Geschlecht verschieden sein können. Dress Codes können „auf der Straße“ entstehen: unausgesprochene Codes, die die Gesellschaft hervorbringt und die sich auch in sogenannten Subkulturen finden lassen. So entwickelte z.B. auch die Punk-Bewegung – in den 1970er-Jahren entstanden – ihren eigenen Dress Code, als Ausdruck des politischen Protestes und der bewussten Opposition gegen die gesellschaftliche Oberschicht.

Spielerisch wird in der Ausstellung unser Umgang mit Kleiderordnungen und tradierten Kodierungen hinterfragt. Sie beleuchtet mit unterschiedlichen Fragestellungen die internationale Mode als Spiegel von Gesellschaft und Individuum. Themen, wie Authentizität oder Markenfetischismus werden mit Exponaten inhaltlich systematisiert und visualisiert. Ob Designerkleid oder Jeans, Anzug oder Jogginghose, Strickpullover oder Uniform – jede Kultur, Gesellschaft und Gruppe hat ihre eigenen Dress Codes. So verhandelt die Ausstellung Mode zwischen zwei Polen – dem Individualisten und dem Konformisten. Und sie bringt Mode stilbildender Designer*innen wie Armani, Burberry, Chanel, Comme des Garçons, Martin Margiela, Issey Miyake, Vetements oder Vivienne Westwood mit zeitgenössischer Kunst von Keizo Motoda, Tom Sachs, Cindy Sherman, Oliver Sieber, Juergen Teller oder Kyoichi Tsuzuki in einen Dialog.

Bild-/Textnachweis: Bundeskunsthalle Bonn


Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH
Museumsmeile Bonn
Helmut-Kohl-Allee 4
D-53113 Bonn
Tel.: +49(0)228 9171200

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