28. März – 01. August 2021

Kaiser Wilhelm Museum Krefeld

Die besondere Verbindung von Joseph Beuys zur Stadt Krefeld nahm bereits vor hundert Jahren ihren Anfang: 1921 wurde der Künstler in Krefeld geboren. Während die Familie Beuys bald nach Kleve übersiedelte, wurden die Kunstmuseen Krefeld für Beuys ab den späten 1940er Jahren bis zu seinem Tod 1986 ein wichtiger Bezugspunkt.So entstand eine einzigartige Werkgruppe im Kaiser Wilhelm Museum, die als eine der weltweit wenigen Rauminstallationen in der vom Künstler selbst gestalte-ten Form erhalten geblieben ist. Die Ausstellung Kunst = Mensch. Joseph Beuys in Krefeld macht die lebenslange Beziehung mit ausgewählten Werken, Fotografien, Ton-aufnahmen und Dokumenten aus der Sammlung der Kunstmuseen Krefeld für die Besucher*innen erfahrbar.Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Beuys’ legendärer Vortrag Kunst = Mensch, der im Dezember 1971 anläss-lich des Ankaufs von Barraque D’Dull Odde im Kaiser Wilhelm Museum stattfand und den Beuys später zur Aktion erklärte. Vor großem Publikum erläuterte Beuys seinen erweiterten Kunstbegriff, mit dem er gestaltend auf die Gesellschaft einzuwirken suchte. Die Präsenta-tion gibt Zeugnis von diesem spektakulären Abend und der leidenschaftlich und kontrovers geführten Diskus-sion zwischen Künstler und Publikum.Zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen, die früheste bereits im Jahr 1948, zeigen die enge Verbindung von Beuys zum Museum seiner Geburtsstadt. Eine der wichtigsten Stationen war die große Retrospektive von Beuys’ zeichnerischem Werk 1974 im Haus Lange, zu der Beuys selbst eine Eröffnungsrede hielt. Ein Beispiel für sein direkt mit Krefeld verbundenes politisches Engagement ist die grafische Serie Bonzenbunker, mit der er 1982 im Kaiser Wilhelm Museum die Arbeit der FIU (Free International University) Krefeld unterstützte.Auch die Geschichte der Krefelder Werkgruppe, die ab 1967 entstand, ist Gegenstand der Ausstellung. Das zentrale Werk Barraque D’Dull Odde wurde, nach einer ersten Präsentation in der Galerie Schmela in Düssel-dorf, im November 1971 von Beuys im Kaiser Wilhelm Museum aufgebaut. 1977 wurde die vielteilige Arbeit in einer aufwendigen Aktion durch den Künstler in einen anderen Raum des Museums verlagert und durch eine Abgrenzung mit Latten und Maschendraht ergänzt. Anhand der Entstehung der Räume im Kaiser Wilhelm Museum wird Beuys’ spezifischer Umgang mit seinen Werken deutlich, die er immer zusammen und in ihrem Verhältnis zum Raum gedacht hat. Durch Einbeziehung der frühen Arbeit Brunnen, eines 1952 durch den Kre-felder Direktor Paul Wember vermittelten Auftrags-werks, verlieh der Künstler den Räumen im Jahr 1984 ihre endgültige Gestalt. Der orangefarbene Wasser-schlauch des Brunnens verbindet frühe und spätere Arbeiten zu einem gemeinsamen Energiekreislauf.Zur Ausstellung entsteht ein Film mit Zeitzeugen-Inter-views, die den Facetten von Beuys’ Verbindung mit Krefeld aus unterschiedlichen Perspektiven nachgehen und auch bislang kaum bekannte Aspekte – wie die frühe Freundschaft zu dem Dichter Adam Rainer Lynen – in den Blick nehmen.ProgrammAufgrund der aktuellen Situation geben wir Termine für Veranstaltungen, Führungen und Workshops kurzfristig auf unserer Website unter kunstmuseenkrefeld.de/program bekannt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Bildnachweis: Ausstellungsseite des Kaiser Wilhelm Museum Krefeld.


Kaiser Wilhelm Museum Krefeld
Joseph-Beuys-Platz 1
47798 Krefeld
Tel.: +49 (0)2151 975580
kunstmuseenkrefeld.de

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