26. März bis 29. Mai
Stadtmuseum Oldenburg


Stadtmuseum Oldenburg vermittelt Fahrradgeschichte in historischer Werkstatt

Oldenburg. Passend zum Schließzeitmotto „Museum findet Stadt“ zeigt das Stadtmuseum Oldenburg vom 26. März bis 29. Mai eine Pop-Up-Ausstellung an einem besonderen Ort: Die Fahrradwerkstatt von Geerd Hilmers in der Lambertistraße 65 in Oldenburg existiert fast seit 90 Jahren und versorgte die Stadt und das Umland mit Fahrrädern und Ersatzteilen. Seit einigen Jahren ist sie geschlossen und verbleibt als Zeitzeugnis einer jahrzehntelangen Leidenschaft für das Fahrrad.

In historischer Atmosphäre beleuchtet das Stadtmuseum verschiedene Aspekte der Oldenburger Fahrradgeschichte. „Die Werkstatt von Geerd Hilmers ist wie eine Wunderkammer“, erklärt Claudius Mertins, Kurator der Ausstellung. „Auf jedem Quadratmeter finden sich zahlreiche Verweise auf die Geschichte des Fahrrads. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, diesen Ort für die Ausstellung genauso zu belassen, wie er ist und die Ausstellungsinhalte in diese Atmosphäre zu integrieren.“ Zwischen alten Kettenblättern, Öldosen und Werkzeug erzählt die Ausstellung von den Anfängen der Oldenburger Fahrradbegeisterung, von verschiedenen Radsportereignissen, von Fahrradhandel und -industrie sowie von der Geschichte eines leidenschaftlichen Fahrradschraubers und seiner Werkstatt.

Die Liebe für das Thema Fahrrad ist beinahe so alt, wie seine Existenz. Es steht für Mobilität, Freizeitgestaltung, Sport und Nachhaltigkeit und hat sowohl historisch als auch gegenwärtig eine hohe kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung. Die Ausstellung greift die vielfältigen Stränge der Fahrradbegeisterung mit Blick auf die Stadtgeschichte auf und zeigt, wie Oldenburg zu einer Fahrradstadt wurde. So erfahren Besucherinnen und Besucher zum Beispiel mehr über den Radrennsport in Oldenburg, der bis in die frühen 1930er Jahre unter anderem in den Stadtteilen Bloherfelde und Nadorst betrieben und durch ein lebendiges Vereinswesen begleitet wurde. Auch Radrennsportereignisse wie die ‚Internationale Afri-Cola Rundfahrt‘, eine Vorgängerin der heutigen Deutschland Tour, die 1962 unter anderem durch Oldenburg gefahren wurde, werden thematisiert.

Das Leben und Wirken des Werkstattbesitzers Geerd Hilmers ist ebenfalls Teil der Ausstellung. Zwei Ausstellungsräume widmen sich seinem Leben zwischen Werkbank und Schreibtisch, der Werkstattgeschichte, den Radrennen in seiner Jugend und seiner Familiengeschichte, in der das Fahrrad schon immer eine große Rolle spielte. „Eine Besonderheit der Ausstellung sind Audioaufzeichnungen von Geerd Hilmers, die wir in der Werkstatt gefunden haben“, erläutert Melanie Robinet, zuständig für die Ausstellungsvermittlung. „Durch sie wird ein Teil der Person Geerd Hilmers für die Besucherinnen und Besucher erfahrbar.“

Das Stadtmuseum Oldenburg ist seit Mai 2021 für den Abriss und Neubau geschlossen. Mit „Die Werkstatt“ setzt das Museumsteam im Rahmen der Kampagne „Museum findet Stadt“ zum zweiten Mal ein Pop-Up-Format um. Museumsleiter Dr. Steffen Wiegmann erläutert: „Das Format ist ein wichtiger Bestandteil unserer aktuellen Arbeit, bei der wir die Stadt selbst als Museum nutzen. Wir wollen Dinge ausprobieren und uns Stärken erarbeiten, die auch nach der Wiedereröffnung 2024 Teil unseres Profils sein werden.“

Ausstellungsort:

Ehemalige Fahrradwerkstatt Hilmers
Lambertistraße 65
26121 Oldenburg

Öffnungszeiten:

Freitag: 14 bis 18 Uhr
Samstag und Sonntag: 10 bis 18 Uhr

Eintritt frei

Kurator der Ausstellung: Claudius Mertins

Ausstellungsvermittlung: Melanie Robinet

Das Stadtmuseum bedankt sich herzlich bei der Familie Hilmers und Michael Olsen für die Bereitstellung der Werkstatträume und die allgemeine Unterstützung bei der Umsetzung der Ausstellung.

Bildnachweis: Plakat, Die Werkstatt, Pop-Up-Ausstellung


Stadtmuseum Oldenburg
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