8. September 2023 – 21. Januar 2024
SK Stiftung Kultur


Pressepreview am Mittwoch, 6. September um 11 Uhr (bitte akkreditieren Sie sich online zum Presserundgang)
Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 7. September um 19 Uhr (Wegen Begrenzung der Personenzahl kostenfreies Einlassticket erforderlich.)

„Man muss sich beeilen, wenn man etwas sehen will, alles verschwindet“, dieses aus der Erfahrung genährte Zitat des französischen Impressionisten Paul Cézanne gilt auch für die Arbeit der Photographin Simone Nieweg (*1962). Für die Künstlerin, die als Meisterschülerin aus der Klasse von Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf hervorging, sind der Blick in die Natur und die vom Menschen nutzbar gemachten Bereiche bereits in den 1980er-Jahren wichtige Ausgangspunkte ihrer künstlerischen Arbeit. Schon damals beschäftigten sie drängende Fragen nach dem Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen. Mit ihren Farbphotographien, die sie im Rheinland, in mehreren Regionen Deutschlands und in Frankreich mit der Großbildkamera aufnimmt, macht sie auf die oft übersehenen Randgebiete unserer Ortschaften und Industriegebiete aufmerksam und zeigt, welche Ästhetik entsteht, wenn diese noch unverplanten Stellen begrenzt, meist in Eigeninitiative gärtnerisch oder landwirtschaftlich genutzt werden. Die Künstlerin hält fest, was dem Land Struktur und Kontinuität verleiht: alternative Kleingärten, Grabeland, Wiesenstücke, in Wildwuchs übergehende Felder, Gemüsebeete, gepflügte Acker im Winter oder blühende Obstbäume als Vorboten des Frühlings. Auch mit einfachen Mitteln errichtete Bauten, seien es Schuppen oder Kompostgestelle, sind als typische Elemente ihrer Landschaften zu entdecken.

Zur Ausstellung erscheint eine gleichnamige Publikation im Schirmer/Mosel Verlag.

August Kotzsch (1836–1910) gehört zu den frühen Meistern der deutschen Photographie und bietet ein historisches Pendant zu Simone Nieweg. Er nimmt uns mit auf einen Streifzug durch die Natur seiner Heimatregion Loschwitz bei Dresden. Landschaftsausschnitte, Gartenwinkel, Stillleben, die Früchte der eigenen Ernte, aber auch Häuser und Höfe wurden zu seinen Motiven. Kleinode, die mit viel Liebe zum Detail ein realistisches wie romantisches Bild seiner Umgebung zeichnen. Zur Herstellung seiner Photographien bediente sich der Autodidakt und Winzerssohn Kotzsch eines komplizierten Verfahrens. Seine Negative fertigte er im Kollodium-Nassplattenverfahren an, seine Abzüge auf Albuminpapier. Insofern zeichnen sich seine Ansichten durch reizvoll changierende Sepiatöne aus.

Die Leihgaben stammen aus dem Nachlass von August Kotzsch in Zusammenarbeit mit KICKEN BERLIN. Hinzu kommen Exponate aus der hauseigenen Sammlung.

Bildnachweis: Simone Nieweg: Garten mit Teppichfliesen, Meldorf-Holstein, 1986 © Simone Nieweg, VG Bild-Kunst, Bonn, 2023


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