02. Dezember 2021 – 09. Januar 2022

Kunstverein zu Rostock


Uwe und Detlev Steinberg sind Vertreter einer Fotografengeneration, die ab den 1960er Jahren eine eigenständige Bildsprache der Fotografie in der DDR geprägt hat.

Uwe Steinberg (1942-1983) begründete 1969 mit Christian Borchert und anderen die Gruppe JUGENDFOTO BERLIN die sich das Ziel gesetzt hatte, einen „glaubwürdigen Bildjournalismus“ zu etablieren, der den oft riesigen Spagat zwischen dem, was ist und dem, was sein sollte, dokumentiert. Seine Langzeitbeobachtung „Berlin-Schönhauser Allee“ an der er bis zu seinem frühen Unfalltod arbeitete, zeugt davon. Detlev Steinbergs (1944-2020) bekannteste Bilder entstanden in der ehemaligen Sowjetunion, die er von 1976 bis 1990 als Bildreporter der Illustrierten „Freie Welt“ intensiv kennenlernte. Seine Bilder berühren durch eine Unmittelbarkeit und Nähe, die vor allem in der tiefen Menschlichkeit und Offenheit des Fotografen zu wurzeln scheint. Er zeigt das Alltagsleben von Menschen auch in existenzbedrohenden Situationen jenseits der Pfade üblicher Berichterstattung.

Eine wirkliche Rezeption des umfangreichen Werkes der Brüder Steinberg ist bisher – im Gegensatz zu anderen, prominenteren Kollegen – nicht erfolgt. Die Ausstellung im Kunstverein zu Rostock, die auf Archivmaterial aus Detlev Steinbergs Nachlass basiert, soll so auch ein Beitrag zu einer Wiederentdeckung sein.

Bildnachweis: Uwe Steinberg, 1970er Jahre


Kunstverein zu Rostock
Amberg 13
D-18055 Rostock
Tel.: +49(0)381-4591222
www.kunstverein-rostock.de

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