16. November 2022 – 12. Februar 2023
Museum Ludwig


Preisverleihung und Eröffnung: Dienstag 15. November, 18:30 Uhr  

Pressegespräch: Dienstag, 15. November, 11 Uhr

Frank Bowling (*1934 in Bartica, Guyana) wird am 15. November 2022 mit dem Wolfgang-Hahn-Preis 2022 der Gesellschaft für Moderne Kunst ausgezeichnet.

Die Preisverleihung ist wie stets mit einem Ankauf für die Sammlung des Museum Ludwig verbunden. Im Rahmen des Wolfgang-Hahn-Preis 2022 gelingt der Gesellschaft für Moderne Kunst dank der Großzügigkeit des Künstlers die erste Erwerbung für eine öffentliche Sammlung in Deutschland. Frank Bowlings Gemälde Flogging the Dead Donkey (2020) wird Teil der Sammlung des Museum Ludwig.

Der Titel des Werks ist ein ironisches Statement des Künstlers über seine Beschäftigung mit abstrakter Malerei. Bowlings Interesse an Abstraktion begann 1966 während seiner frühen Jahre in New York, als er  den Werken von Ad Reinhardt, Barnett Newman, Clyfford Still, Marcia Hafif und Mark Rothko begegnete, die alle mit monochromer Malerei und ihren Varianten experimentierten. Die Gesamtkomposition von Bowlings Gemälde ist eine Hommage an frühere Generationen von Koloristen und veranschaulicht seine kontinuierliche Auseinandersetzung mit der monochromen Malerei. Mit der Komplexität der Oberflächentexturen und der außergewöhnlichen Intensität der Rottöne sowie dem subtilen Aufblitzen weiterer Farben und Resten von Goldpigmenten, veranschaulicht dieses Spätwerk seine Maxime, dass „die Möglichkeiten der Farbe unendlich sind“.

Flogging the Dead Donkey wird vom 16. November 2022 bis zum 12. Februar 2023 in einer Präsentation im Museum Ludwig gezeigt. Vorgestellt wird zudem die von Frank Bowling aus einem  Druck der Abtropfkante des angekauften Bildes entwickelte Edition. Archivalien und Zitate umreißen Bowlings vielfältige Beschäftigung mit der Kunst als Künstler und Autor. Ein Film seines Sohnes Sacha Bowling kombiniert Foto- und Filmmaterial aus seiner gesamten künstlerischen Laufbahn mit einem jüngeren Interview zwischen dem Autor und Kritiker Mel Gooding und Frank Bowling.

„Die Würdigung seines Schaffens erfährt der Künstler zum Ausklang einer langjährigen Karriere und zum Auftakt einer kunsthistorischen Einordnung als Klassiker. Frank Bowling schafft eine einzigartige abstrakte Malerei, die in ihrer thematischen und materiellen Vielschichtigkeit subversiv gegenüber einer eindeutigen Zuschreibung bleibt. Durch den Ankauf zum Wolfgang-Hahn-Preis erhält das Museum Ludwig als erste öffentliche Sammlung in Deutschland ein Bild Frank Bowlings und eröffnet so die Möglichkeit zu einer vertieften Rezeption seines Werks. Wir sind Frank Bowling für seine Großzügigkeit sehr dankbar“, sagt Mayen Beckmann, Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft für Moderne Kunst.

Yilmaz Dziewior, Direktor Museum Ludwig: „Bereits seit 2017, als ich Frank Bowlings Ausstellung Mappa Mundi im Haus der Kunst gesehen habe, wünsche ich mir von ihm eine Arbeit für die Sammlung des Museum Ludwig. Denn innerhalb unserer bedeutenden und vielschichtigen Sammlung Abstrakter Tendenzen fehlte bislang ein Werk wie Flogging the Dead Donkey, 2020, in dem sich der Geist amerikanischer Farbfeldmalerei genauso wie die britische Abstraktion zu einer unvergleichlichen, sehr eigenständigen Position verbindet. Ich freue mich, dass wir nun den Auftakt zu einer gebührenden Beachtung von Frank Bowlings Werk in Deutschland ermöglichen können.“

Frank Bowling, (*1934 in Bartica, Guyana), lebt und arbeitet in London. Sein Studium am Royal College of Art schloss er 1962 ab. Als Künstler und mitwirkender Redakteur des Arts Magazine in New York (1969–1972) leistete er einen frühen und bedeutenden Beitrag zu Debatten über afroamerikanische Kunst. 2005 wurde Frank Bowling in Großbritannien zum Royal Academician ernannt und erhielt 2008 den Order of the British Empire sowie 2020 die Ritterwürde für seine Verdienste um die Kunst.

Sein Werk ist international in über fünfzig Sammlungen vertreten, darunter in der Menil Collection, Houston, USA, dem Metropolitan Museum of Art New York, USA und der Tate Britain London, UK. Frank Bowlings Kunst wurde in vielen Ausstellungen gezeigt, darunter 1971 in einer Einzelausstellung im Whitney Museum of American Art, New York, USA und 1986 in der Serpentine Gallery sowie in der umfangreichen Einzelausstellung Mappa Mundi 2017–2019 mit Stationen im Haus der Kunst München, im Irish Museum of Modern Art Dublin und in der Sharjah Art Foundation. Die Londoner Tate Britain richtete 2019 eine umfassende Retrospektive aus.

Der Katalog Frank Bowling. Wolfgang-Hahn-Preis 2022, hrsg. von Pia Gamon, mit einem Vorwort von Mayen Beckmann und Yilmaz Dziewior und einem Text von Zoé Whitley, erscheint im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König zum Preis von 14,80 Euro.  

Über den Wolfgang-Hahn-Preis

Der Wolfgang-Hahn-Preis wird jährlich von der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig vergeben, 2022 zum 28. Mal. Mit der Auszeichnung sollen vorrangig zeitgenössische Künstler*innen geehrt werden, die sich in der Kunstwelt durch ein international anerkanntes Œuvre bereits einen Namen gemacht haben, in Deutschland aber noch nicht so bekannt sind, wie sie es verdienen. Das Preisgeld in Höhe von maximal 100.000 Euro setzt sich aus den Beiträgen der Mitglieder zusammen und fließt in den Erwerb eines Werks oder einer Werkgruppe der Künstler*innen für die Sammlung des Museum Ludwig. Mit dem Preis verbunden sind vom Museum Ludwig organisierte Ausstellungen der erworbenen Arbeiten der Preisträger*innen sowie die Herausgabe begleitender Publikationen. Der Name des Preises ehrt das Andenken an den passionierten Kölner Sammler und Gemälderestaurator Wolfgang Hahn (1924–1987), der sich in vielfältiger Hinsicht für die Kunst der europäischen und amerikanischen Avantgarde in Köln engagierte. Seinem vorbildlichen Wirken als Sammler, als Gründungsmitglied der Gesellschaft und als Leiter der Restaurierungswerkstätten des Wallraf-Richartz-Museum / Museum Ludwig fühlt sich die Gesellschaft für Moderne Kunst verpflichtet.

Die bisherigen Preisträger*innen sind:

2021        Marcel Odenbach
2020        Betye Saar
2019        Jac Leirner
2018        Haegue Yang
2017        Trisha Donnelly
2016        Huang Yong Ping
2015        Michael Krebber / R.H. Quaytman
2014        Kerry James Marshall
2013        Andrea Fraser
2012        Henrik Olesen
2011        John Miller
2010        Peter Fischli, David Weiss
2009        Christopher Wool
2008        Peter Doig
2006        Mike Kelley
2005        Richard Artschwager
2004        Rosemarie Trockel
2003        Niele Toroni
2002        Isa Genzken
2001        Raymond Pettibon
2000        Hubert Kiecol
1999        Pipilotti Rist
1998        Franz West
1997        Cindy Sherman
1996        Günther Förg
1995        Lawrence Weiner
1994        James Lee Byars  

Über BAUWENS und EBNER STOLZ – Sponsoren des Abends der Preisverleihung, der Präsentation und der Publikation

Die traditionsreiche Unternehmensgruppe BAUWENS entwickelt, plant, baut und betreibt bundesweit Immobilien zum Wohnen, Arbeiten und Einkaufen. EBNER STOLZ ist eine der größten unabhängigen mittelständischen Prüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland und zeichnet sich bei der Beratung ihrer Mandanten durch einen multidisziplinären Ansatz aus, der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Unternehmensberatung und Rechtsberatung miteinander verbindet. Die Unternehmen sind im Rheinauhafen in Köln im selben Gebäude ansässig.

BAUWENS und EBNER STOLZ unterstützen den Abend der Preisverleihung, die Präsentation und die Publikation des Wolfgang-Hahn-Preis seit 2016.

Weitere Informationen: www.bauwens.de und www.ebnerstolz.de.

Bildnachweis: Filmstill: Film Frank Bowling Museum Ludwig / Wolfgang-Hahn-Preis, 2022 © Sacha Bowling Courtesy: Archiv / Studio Frank Bowling, London, 2022


Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln
Tel:+49-221-221-26165
www.museum-ludwig.de
info@museum-ludwig.de

(Visited 100 times, 1 visits today)