15. März – 29. Juni 2025
GfZK Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig


Mit Rodrigo Alcocer de Garay, Paule Hammer, Lauren Lee McCarthy, Moritz Liebig, Johanna Maj Schmidt
Kuratiert von Franciska Zólyom mit Hanar Hupka
Grafikdesign: Hannah Witte und Maja Redlin

Als Menschen sind wir in vielfältige soziale Netzwerke eingebunden. Die Beziehung zu anderen ist ein grundlegendes Bedürfnis, sie kann uns aber auch einschränken und macht uns mitunter verletzlich. Entlang von Interessen, Erfahrungen, Gefühlen oder Überzeugungen schließen wir uns mit anderen zusammen oder grenzen uns von ihnen ab. Digitale Medien beeinflussen, mit wem wir in Kontakt treten und wie wir miteinander kommunizieren. Algorithmen und Filter, deren Funktionsweise wir nicht wirklich kennen, beeinflussen unsere Wahrnehmung. Sie stellen Verbindungen zu vermeintlich Gleichgesinnten her und bieten vielfältige Interaktionsmöglichkeiten an. Wie unterscheiden sich unmittelbare Begegnungen von virtuellen Verbindungen? Welche Formen von Nähe, Zugehörigkeit und Einsamkeit entstehen? Die Ausstellung Etwas zwischen uns beschäftigt sich mit diesen Fragen anhand einer Reihe von Arbeiten, darunter Zeichnungen, Malerei, Fotografie und Videoinstallationen. Darin untersuchen die eingeladenen Künstler*innen, welche Annahmen und Erwartungen unseren Beziehungen zugrunde liegen und wie sich die Position und das Verhalten einer Person abhängig von ihrem jeweiligen Umfeld verändern.

Biografien

Rodrigo Alcocer de Garay lebt in Leipzig. Er arbeitet mit Bildarchiven, beschäftigt sich mit analogen und digitalen Bildkulturen und setzt sich mittels eigens entwickelter Techniken mit dem Medium Fotografie auseinander. De Garay hat Architektur und Fotografie in Mexiko und Deutschland studiert. 2024 schloss er das Meisterschüler-Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ab.

Paule Hammer lebt in Leipzig. 2004 machte er den Meisterschüler-Abschluss bei Sighard Gille. Ab 2010 war er als Dozent an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig tätig. Seit 2024 unterrichtet er an der Kunsthochschule Kassel. Inspiriert von den Chroniken der Welt kreiert er großformatige Installationen, Textil- und Papierarbeiten. Zu diesen Werken zählen auch seine „Beziehungsbilder“, auf denen er Netzwerke in seinem Umfeld abbildet. Er stellte unter anderem im Museum der Bildenden Künste Leipzig, im Deutschen Hygiene-Museum Dresden und im Kunstverein Göttingen aus.

Moritz Liebig lebt in Dresden. Er studierte Bildhauerei und andere bildnerische Medien an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Nach dem Diplom 2010 absolvierte er ein Graduiertenstudium bei Martin Honert und Susanne Ring. Er schafft Skulpturengruppen und greift dabei Motive und Figuren aus Comics, Touristenkitsch, Gartenzwerge oder Souvenirs auf. Seine Arbeiten sind unter anderem in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden (SKD) vertreten.

Johanna Maj Schmidt ist Künstlerin und Sozialwissenschaftlerin. Sie studierte Politikwissenschaften in Bremen, Kunst und Politik an der Goldsmith University in London. 2022 machte sie ihr Diplom bei Clemens von Wedemeyer (Klasse Expanded Cinema) an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. In ihrer künstlerischen Praxis verbindet sie Film, Performance und Malerei, um den Einfluss von Online-Sphären auf das soziale Zusammenleben zu untersuchen. Schmidt arbeitet am Leipziger Else-Frenkel-Brunswick-Institut für Demokratieforschung und promoviert im Graduiertenkolleg „Rechtspopulismus – Autoritäre Entwicklungen, extrem-rechte Diskurse und demokratische Resonanzen“ an den Universitäten Köln und Leipzig zur Frage, wie sich das Heroische in rechten Internet-Memes ausdrückt.

Lauren Lee McCarthy lebt in Los Angeles. In Performances und Installationen untersucht sie, wie sich zwischenmenschliche Beziehungen durch Automatisierung, Überwachung, Algorithmen und Assistenz-Technologien verändern. 2024 war sie die erste Preisträgerin des vom Kunstmuseum Bonn und der Deutschen Telekom initiierten Human AI Art Award. McCarthy’s Arbeiten wurden international ausgestellt, unter anderem im Barbican Centre, im Fotomuseum Winterthur, im Haus der elektronischen Künste und im Seoul Museum of Art. McCarthy ist Professorin an der UCLA Design Media Arts. Sie hat einen MFA von der UCLA und einen BS Computer Science und BS Art and Design vom MIT.

Bildnachweis: Johanna Maj Schmidt, We Must Be Mistaken, 2022, Still, 4-Kanal-Videoinstallation


Galerie für Zeitgenössische Kunst
Museum of Contemporary Art
Karl-Tauchnitz-Straße 9–11
04107 Leipzig I www.gfzk.de

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