Julia Burek
19 FEB – 11 APR 2021

In Julia Bureks Arbeiten scheinen Farbe und Materialität in einem ewigen Fluss zu stehen.

Liquide Bildwelten werden gebrochen von klaren Linien und rhythmisierenden Strukturen, die zu einer visuellen Auflösung jenseits des Bildraums zu streben scheinen. Die irisierenden Farbverläufe im Kontrast zu den prägnant formulierten Kanten und die mal glänzende, mal lackartige, mal deckend-matte Oberflächenbeschaffenheit lassen das betrachtende Auge das Erlebnis der Materialität genießen.

Farben und ihre Wirkweise, das ist bei Julia Burek die zentrale Thematik. Dieses Erforschen von Farbwelten ist eine direkte Reaktion auf Bureks unmittelbare Umwelt, auf Erfahrungen, die sie in ihrer Umgebung macht, Eindrücke, die sie wahrnimmt. Doch es ist nicht das Ziel, ein Abbild dessen zu schaffen: Burek arbeitet hingegen die Essenz des von ihr Wahrgenommen heraus, das vor allem durch die Farbigkeit des Moments wirkt, und kreiert dann eine neue Wirklichkeit, in der sich jegliche Gegenständlichkeit hin zu einem Gefühl der Interaktion von Farben aufgelöst hat. Dabei experimentiert die Künstlerin mit unterschiedlichen Materialitäten. Durch die glatten Oberflächen ihrer Epoxidharzarbeiten führt sie den Betrachtenden eine technische Artifizialität vor, die eine Sehnsucht nach dem sinnlichen Erfahren von Farbe weckt. Sie mischt dabei das reine Pigment mit Epoxidharz und formt in einem extra von ihr gefertigten Kasten aus Silikon die Farbe.

Bei ihren Glasarbeiten wiederum steht der Betrachtende stärker im Mittelpunkt, der je nach Lichteinfall von der Farbe gespiegelt oder beleuchtet wird und so selbst Teil der Arbeit wird.

In ihren Öl- und Aquarellarbeiten arbeitet Burek Schicht für Schicht die Farbharmonien und Dissonanzen heraus, sodass die Farbflächen ineinanderfließen, einander bedingen und auf diese Weise einen Farbraum schaffen, in den der Betrachtende eintauchen kann. Burek schafft es unabhängig von Material und Technik, dass Farbtöne zu Klangfarben werden.

Julia Burek, geb. 1992 in München, studiert seit 2016 bei Prof. Karin Kneffel an der Akademie für Bildende Künste in München. Ab April 2021 ist sie für ein Semester Gaststudentin bei Prof. Henning Bohl an der Universität für angewandte Kunst »Die Angewandte« in Wien. Ausstellungsbegleitend erscheint eine Broschüre.  Broschüre ansehen  

Frank Teufel
19 FEB – 11 APR 2021

 Frank Teufel gestaltet raue Materialien zu feinen Formen und lässt dabei die ehrlichen Spuren der Bearbeitung stehen. In seinen Steinskulpturen steht das dynamische Gleichgewicht seiner ästhetischen Reduktionen im Spannungsverhältnis zur schlichten Klarheit von Fläche und Linie.

Entschlussfreudig arbeitet Teufel mit widerstandsfähigen Materialien wie Granit oder Marmor. Diese Entschiedenheit in der Bearbeitung setzt eine intensive Auseinandersetzung mit Form und Inhalt voraus.

Frank Teufel stellt den Menschen in den Mittelpunkt seiner Arbeit und umkreist thematisch Beziehungsgeflechte: von Mensch zu Mensch, aber auch von Mensch zu Objekt oder Mensch und Raum. Die Steinskulpturen vollziehen dabei einen Tanz und gehen gleichzeitig auf Dis-Tanz. Teufel erkundet in seinen Arbeiten das Miteinander, Gegeneinander und das Nebeneinander der menschlichen Beziehung. Indem der Betrachter die allansichtigen Skulpturen umrundet, wird er selbst Teil dieses Reigens und kann je nach Situation Nähe zulassen. Und so laden die Skulpturen Teufels dazu ein, wach und offen im Umgang mit sich selbst und dem Gegenüber umzugehen und erinnern sie uns daran, wie wir Menschen in Beziehung zueinander stehen.

Frank Teufel, geb. 1966 in Tuttlingen, ist gelernter Steinbildhauer und studierte von 1996 – 1999 an der Akademie für Gestaltung, Ulm.     Ausstellungsbegleitend erscheint eine Broschüre. Broschüre ansehen    

Galerie an der Pinakothek der Moderne /
Barbara Ruetz 

Gabelsbergerstraße 7, 80333 München
089 / 28 80 77 43
www.galerie-ruetz.de

Öffnungszeiten:
Montag nach Vereinbarung 
Dienstag bis Freitag 12 –19 Uhr 
Samstag 12 – 18 Uhr 
Sonntag 12 – 18 Uhr (Besichtigung)

Bildnachweis: Julia Burek

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