25. November 2023 bis 6. Januar 2024
Galerie Anke Schmidt, Köln


Eröffnung 25. November, 18-21 Uhr

Richard Allen Morris (*1933, lebt und arbeitet in San Diego) feiert dieses Jahr seinen neunzigsten Geburtstag. Aus diesem Anlass zeigt die Galerie Anke Schmidt eine Einzelausstellung, die retrospektiv zentrale Werke aus allen Schaffensphasen präsentiert. Morris, der Außenseiter, der seit den 60er Jahren in seinem Studio in San Diego sein Leben der Kunst widmet, hat sich der Kunstwelt immer erfolgreich entzogen, was jedoch nicht bedeutet, dass seine Arbeiten nicht in großen Museen und Institutionen gewürdigt werden. 

Nachdem Morris als junger Mann bei der Navy war, kam er nach San Diego und blieb dort – bis heute. Abseits der Kulturszene von Los Angeles und ohne formelle künstlerische Ausbildung, waren es letztlich andere Künstler, wie David Reed oder John Baldessari, die Morris zu der verdienten Aufmerksamkeit seitens der Kunstwelt verhalfen. Dieser Umstand wurde zu einer Art Markenzeichen, ein „painter’s painter“ zu sein, also ein Maler, der zuvorderst von seinen malenden Kollegen hochgeschätzt wird.  

Bücher und Kataloge studierend, ging Morris seinen ganz eigenen Weg und experimentierte mit unterschiedlichen Stilen und Materialien, systematisch alle denkbaren Facetten und Möglichkeiten der Malerei erforschend. Völlig autark und hochproduktiv arbeitete er sich durch die Strömungen sämtlicher Kunstepochen, wobei der Abstrakte Expressionismus, die Pop Art, Assemblage und Kombinierte Malerei sowie die Prozesskunst sich als die Hauptthemen seiner Malerei herauskristallisierten. 

Inspiriert von Ed Ruscha, beginnt Morris in den 60er Jahren Worte in seine Arbeiten zu integrieren, die das Dargestellte teilweise sarkastisch hinterfragen. Ab 1965 folgen die „Gun“- Serie und die „Köpfe“. Für Erstere arbeitet er teils mit einer Assemblage Technik. Er setzt seine Waffen aus allen erdenklichen Materialien, die er in seinem täglichen Lebensumfeld vorfindet, zusammen. Die Köpfe, die sich an der Pop Art orientieren, sind mal expressiv, mal reduziert und illustrieren Morris` spielerischen Umgang mit seinen Bildthemen. In der Folge experimentiert er mit Sprühfarben und Schablonen, die die Leinwand mit einem All Over aus Mustern und Symbolen überziehen. In den 70er Jahren findet Morris den Weg zur vollständigen Abstraktion, bei der er fortan verweilen wird. Ab Mitte der 80er Jahre wird der Farbauftrag so pastos, dass er sich den Bildträger einzuverleiben scheint. 

Mit hoher Geschwindigkeit setzt Morris seine Arbeiten um. Je schneller, desto besser. Oft ging etwas schief, bei diesem Arbeitstempo, aber mit der Zeit passierten ihm immer weniger Fehler. Die Zeit der ganz schnellen Gesten liegt jedoch in der Vergangenheit. Seit einigen Jahren arbeitet Morris intensiv an kleinformatigen Zeichnungen. 

Bildnachweis: Bevan, 1968, oil on wood panel, 20 x 20 cm


Galerie Anke Schmidt
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50968 Köln
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