03. Oktober 2021 – 28. November 2021

Die Kunstsammlungen der Maxhütte und des BLMK

Rathaushalle Frankfurt (Oder)


Sibylle Bergemann, Roland Berger, Kurt Buchwald, Eberhard Dietzsch, Walter Eisler, Lutz Fleischer, Lore Gerkewitz, Lutz Gode, Peter Graf, Wolfgang Gregor, Margit Grüger, Hannelore Haberkorn, Harry Hardenberg, Ingrid Hartmetz, Eberhard Heiland, Isolde Hirte, Monika Janus-Sommer, Lutz R. Ketscher, Gerhard Kiesling, Thomas Kläber, Rolf Kuhrt, Hans-Wulf Kunze, Gerda Lepke, Ute Mahler, Roger Melis, Arno Mohr, Ellena Olsen, Karl Ortelt, Walter Pohlenz, Ulf Raecke, Ludwig Rauch, Evelyn Richter, Bernd Rückert, Frank Ruddigkeit, Sven Schmidt, Sangare Siemsen, Wolfgang Smy, Uwe Steinberg, Herbert Strecha, Ines Thate-Keler, Gerd Thielemann, Norbert Wagenbrett, Falko Warmt, Ralf-Rainer Wasse, Gert Weber (Webbs), Christoph Wetzel

Die Ausstellung beleuchtet, wie Kunst nach 1945 durch Industrieunternehmen inspiriert wird, wie Großbetriebe die künstlerischen Gestaltungsideen zu entfesseln vermögen, Technologien ästhetische Fantasien befeuern und Produktionsstätten zu abenteuerlichen Motivreservoirs geraten. Dabei werden Kunstwerke aus einem Stahlwerk – der Maxhütte in Unterwellenborn – mit Bildern aus der Sammlung des Brandenburgischen Landesmuseums für moderne Kunst (BLMK) zusammengeführt. Auch im BLMK wurden Sujets der Industriekultur gesammelt: Großbaustellen, Kraftwerke, Tagebaue und Industrielandschaften des brandenburgischen Umlandes reizten viele Künstler*innen zu Motiv. Alte Arbeitsorte, die das industrielle Selbstbild Brandenburgs wesentlich geprägt haben, rücken in den Fokus der Betrachtung.

Die Kunstsammlung Maxhütte zeigt beispielhaft, wie die Spuren der vergangenen Industrialisierung eines peripheren Ortes die Kunst prägten. Der Stahlriese Maxhütte im thüringischen Unterwellenborn war zuzeiten ein metallurgisches Schwerpunktprojekt der DDR. Die dortige Galerie entwickelte sich in den 18 Jahren ihres Bestehens zu einer der wesentlichen Betriebsgalerien des Landes. Es entstand eine Kunstoase in der Provinz, die sich zeitweilig zu einer Nische der Avantgarde etablierte und aus der 1986/87 der Kunstwettbewerb „Max braucht Kunst!“ hervorging. Diese Werke aus den letzten Jahren des untergegangenen Staates bilden das Kernstück der Kunstsammlung Maxhütte, die eine der wenigen noch vorhandenen geschlossenen Betriebssammlungen der DDR ist.

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Die Ausstellung verbindet Werke beider Sammlungen vergleichend und zeigt künstlerische Parallelen auf. Beide Kollektionen entstanden über einen ähnlichen Zeitraum weitgehend im gleichen gesellschaftlichen System – in der DDR – und werden nach wie vor durch zeitgenössische Kunst ergänzt, die auch in der Ausstellung vertreten ist.

Vervollständigt wird die Ausstellung durch den circa einstündigen Dokumentarfilm „Symphony of the Ursus Factory“ der Regisseurin Jasmina Wojcik aus dem Jahr 2018. Der Film ist im polnischen Original mit deutschen Untertiteln zu folgenden Spielzeiten zu sehen: Dienstag bis Freitag 15 Uhr, Samstag und Sonntag 13 Uhr und 15 Uhr.

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Bild-/Textnachweis: Ralf-Rainer Wasse, Gießerei Harlaß, Schlacke, 1982, Silbergelatineabzug, Foto: Ludwig Rauch © Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK),
Walter Eisler, Das Schachspiel, 1988, Öl auf Leinwand, Kunstsammlung Maxhütte, Foto: Roland Dreßler © VG Bild-Kunst, Bonn 2021


Kunstammlungen Maxhütte /
BLMK
Rathaushalle
Marktplatz 1
D-15230 Frankfurt (Oder)
Tel: +49 335 28396183

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