19. November 2022 – 26. März 2023
Kunstmuseum Heidenheim


Seit über 25 Jahren erkundet die renommierte belgische Künstlerguppe LAb[au] (Laboratorium für Art und Urbanismus) das Verhältnis von Kunst, Sprache, Zeit und Technik. Für ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland hat das Kollektiv eigens für die Räume des Kunstmuseums Heidenheim eine Präsentation zusammengestellt, in dessen Zentrum die Auseinandersetzung mit dem Monochrom steht. Hierbei geht es ihr darum aufzuzeigen, wie einfarbige Flächen für die Gegenwart neu gedacht und mit Bedeutung versehen werden können.

Ein Höhepunkt der Schau ist die bisher größte Version ihres Werks „Thousend Six Hundred Light Years“. Dieses besteht aus einem großen Feld aus radiolumineszierendem gelbem Pigment, das konstant Energie abgibt und in rund 1600 Jahren ausgelöscht sein wird. So können Besucherinnen und Besucher nicht nur die intensive Farbe erleben, sondern werden zudem zum Nachdenken über das Vergehen von Zeit angeregt. Auch Werke, die mit der Oxidation von Kupfer und Blei spielen, schwarze Quadrate, die je nach Raumklima weiß werden, oder visuelle Darstellungen von Jahrhunderten, bringen zeitliche Aspekte in die konkrete Kunst ein.

Neben der Auseinandersetzung mit der Farbe beschäftigt sich die Künstlergruppe mit Zeichen (Semiotik) und deren Übertragbarkeit in andere Systeme. Wie ein Lexikograph erstellt LAb[au] ganze Buchreihen, um unendliche Formenkombinationen zu erforschen und indexiert alle möglichen Wege, eine leere weiße Seite zu füllen. Mit ihrem regelbasierten Ansatz hinterfragen die Künstler die Materialität, den Prozess und den Begriff Kunst.

LAb[au] ist eine 1997 gegründete Gruppe mit wechselnden Mitgliedern unterschiedlicher Profession. Aktuell besteht sie aus Manuel Abendroth, Jérôme Decock und Els Vermang (bis 2022). LAb[au] wurde unter anderem mit dem Prix Victor Vasarely (Aix en Provence), dem Young Belgium Painters Award (Brüssel) und dem Prix Médiatine (Brüssel) ausgezeichnet. Sie konnten an zahlreichen Ausstellungen in Europa, den USA und Asien teilnehmen. Zu den Ausstellungsorten gehören bekannte Institutionen wie Louvre Paris, New Museum und MOMA in New York, Kunstinstituut Melly und Kunsthal Rotterdam, Haus der elektronischen Künste Basel, Casino Luxemburg, Musée d ̀Art Contemporain Montreal, Singapore Art Museum, Palais des Beaux Arts Brüssel. Sie war außerdem Teilnehmerin bei der Ars Electronica in Linz und derVenedig Biennale.

Bildnachweis: Mosaïque 8×8, black/white, 2018, Holz, Aluminium, Motoren, LEDs, Elektronik, extra schwarze Mattlackierung, Ausstellungsansicht © LAb[au]


Kunstmuseum Heidenheim
Marienstraße 4
89518 Heidenheim
Tel.: 07321 327-4810 oder -4814
www.kunstmuseum-heidenheim.de
kunstmuseum@heidenheim.de

Geänderte Öffnungszeiten:
Mo geschlossen
Di – So 11 – 17 Uhr
Mi 13 – 19 Uhr
24.,25. und 31.12. geschlossen
26., 27., 29. und 30.12. 11 – 17 Uhr
28.12. 13 – 19 Uhr
1. und 2.1. 11 – 17 Uhr

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