17. November – 21. November 2021

Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) & ART COLOGNE


In Plain Sight – Die Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) auf der ART COLOGNE 2021
Ausstellung mit Werken von Anne Arndt, Manuel Boden, Max Dauven, Jessica Gisbert, Mattis Kuhn, Judith Röder, Camilo Sandoval, Hermes Villena, Karen Zimmermann & In My Hands
17.–21. November 2021, Koelnmesse, Eingang Süd, Halle 11.1, Stand C-004

https://www.khm.de/termine/news.5246.khm-auf-der-art-cologne-2021/

In ihrer Ausstellung unter dem Titel „In Plain Sight“ mit Mixed-Media-Installationen, Videoarbeiten, Fotografien sowie Künstlerpublikationen präsentiert die Kunsthochschule für Medien Köln Werke von neun Absolvent*innen sowie als Special Guest das Fotomagazin IN MY HANDS. Der Ausstellungstitel „In Plain Sight“ ist einem ausgestelltem Werk von Jessica Gisbert entlehnt, in dem die Künstlerin unter anderem die symbolische, spirituell-transgressive Kraft von Werkzeugen, hier einer Machete, in der afrokubanischen Kultur untersucht. Die KHM ist seit 1997 mit einer Sonderschau auf der ART COLOGNE zu Gast.

Camilo Sandoval nimmt in seiner Mixed-Media-Installation Bezug auf die gesellschaftliche und politische Situation in Kolumbien, der er sich über individuelle wie kollektive Geschichten und Traumata, unter anderem abstrahiert übersetzt in Webmuster oder camouflageartige Bildtexturen, nähert.
In Landschaften eingeschriebene politische Ereignisse thematisiert auch Anne Arndts Videoarbeit „Walking through a mnemonic landscape“, die sich mit den durch Stranderosion an der Ostseeküste sukzessive im Meer versinkenden Bunkern der ehemaligen Grenzsicherungsanlage befasst. Die Videoarbeit ist Teil eines umfangreicheren Werkkomplex mit dem Titel „Die DDR hat’s nie gegeben“, der zur Zeit im Museum Morsbroich, Leverkusen, im Rahmen einer Auszeichnung der Künstlerin mit dem Gleichstellungspreis der KHM zu sehen.
Die mnemonische Kraft von Landschaft zeigt sich ebenfalls im künstlerischen Werk von Judith Röder, das immer wieder um die Geographie und das Klima der Vulkaneifel kreist. Röder zeigt dazu neue Glasarbeiten sowie ihr 2020 bei StrzeleckiBooks erschienenes Künstlerbuch, in dem Filmbilder, entgangene Filmbilder und literarische Texte zusammengeführt werden.
Nicht das entgangene, sondern das gefundene Bild spielt als Ausgangsmaterial in Manuel Bodens filmischen Werken oftmals eine zentrale Rolle. In seiner Found-Footage-Videoarbeit „Spoiler“ (2020) mit Musik von AirChina montiert Manuel Boden gefundenes Videomaterial von im Netz dokumentierten Flugversuchen mit Modellhubschraubern zu einem gleichermaßen unheimlichen wie humorvollen Spionagethriller mit dystopischen Anklängen.
In seiner Fotoserie „Assuming Control“ (2021) setzt sich Max Dauven mit Internet-Memes auseinander. Die mehrteilige Arbeit verbindet Fotografie, zeitgenössische Kunstpraxis und Meme-Kultur und rührt in der Betrachtung an bewusste wie unbewusste visuelle Erinnerungen, die der Internetkommunikation entsprungen sind. Manche sind einfach zu entschlüsseln, andere sind nur mit Insiderwissen zu verstehen — selbst die Hängung auf der ART COLOGNE ist ein eigenes Meme.
Mattis Kuhn arbeitet zur wechselwirkenden Gestaltung von Menschen, Maschinen und der gemeinsamen Umwelt. Seine 2021 bei 0x0a.li erschienene Künstlerpublikation „Selbstgespräche mit einer KI“ entstand mit Hilfe eines auf das Denken und Schreiben des Künstlers hin programmierten Textgenerators. Trainiert wurde die KI mit Zitaten aus Ästhetik, Naturwissenschaften, Informatik, Technikphilosophie und Prosa. Vordergründig geht es um eine maschinelle Schreibhilfe für Literatur oder Theorie. Hintergründig geht es um eine Maschine, die „den Künstler“ schreibt.
Karen Zimmermann arbeitet in ihrer Mehr-Kanal-Videoinstallation „The Mother With One Arm“ (2020) autofiktional ausgehend von persönlichen Briefen, Fotos, Erinnerungen und der künstlerischen Recherche zum traditionellen Krampuslauf in Berchtesgaden (Eine neue Arbeit von Karen Zimmermann wird übrigens ab 2. Dezember 2021 in der Kölner artothek im Rahmen ihrer Auszeichnung mit dem Chargesheimer-Stipendium für Medienkunst 2021 zu sehen sein).
Hermes Villenas künstlerische Praxis umfasst unter anderem Fanzines, Fotografie, Sound- und Videoinstallationen. Auf der ART COLOGNE zeigt Villena, der unter anderem die am Ebertplatz beheimatete Schaufenstergalerie „~ung5“ betreibt und als DJ die Kölner Klubszene prägt, mit der 3D-generierten Video-Collage „Dominum Terrae Summer Collection 21“ einen Ausschnitt aus seiner Abschlussprojekt.
Als Special Guest wird außerdem das Fotografie-Magazin IN MY HANDS mit seine jüngsten Ausgabe vorgestellt. IN MY HANDS wurde 2019 von Leah-Lilith Heeren gegründet und bietet mittlerweile in sechs Ausgaben die „Vielfalt, Ausdauer, Nachdenklichkeit, Inspiration, Kreativität, Trotz und Neugierde der Fotografie“.

Ein weiteres Special der KHM ist die Kölsch-Glas-Edition zur ART COLOGNE: Seit 2012 wird in Kooperation zwischen der ART COLOGNE, der Kölner Privatbrauerei Gaffel und der Kunsthochschule für Medien Köln jährlich die künstlerische Gestaltung einer Kölsch-Glas-Edition ausgeschrieben, die mit dem zylindrischen Glas als alltäglichem und mobilem Träger von Kunst umgeht und in limitierter Sonderauflage erscheint. Aufgrund der coronabedingten Verschiebung werden dieses Jahr gleich zwei Gewinnerinnen vorgestellt. Die Preisverleihung findet am Samstag, 20. November 2021, um 16 Uhr, in der Talks Lounge der Halle 11.1 der ART COLOGNE statt.

Bildnachweis: Max Dauven, „Assuming Control“ (2021), mehrteilige Fotoserie, Ausschnitt


Kunsthochschule für Medien Köln
Academy of Media Arts Cologne
Peter-Welter-Platz 2
D-50676 Köln
Telefon +49 221 201 89 – 0

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