02. Mai – 27. August 2023
IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst


Eröffnung: 30.04.2023, 15 Uhr

Die Gruppenausstellung ALL OUR YESTERDAYS [Alle unsere Gestern] zeichnet eine Verbindung zwischen drei in Belgien lebenden Künstlerinnen unterschiedlicher Generationen nach: LILI DUJOURIE (*1941), SOPHIE NYS (*1974) und ANGYVIR PADILLA (*1987). Die ausgestellten Werke umfassen Skulptur, Installation, Fotografie, Film, Ton und Performance und umspannen die letzten fünf Jahrzehnte (1969–2023).

Indem sie die Bedeutungsträger des Häuslichen untergräbt und etablierten künstlerischen Kategorien trotzt, entfaltet die Ausstellung eine fragmentierte Erzählung von Zeitlichkeit, Erinnerung und Verlust. Die Werke setzen sich damit auseinander, wie sich der Körper durch Zeit und Raum bewegt und dabei seine Spuren hinterlässt. Die Künstlerinnen bedienen sich hierfür der Strategien der Konzeptkunst, deren Autorität sie jedoch durch eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit der Stofflichkeit ihrer Materialien und durch eine Auslieferung an das Empfinden in Frage stellen.

Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf den eines Romans von Natalia Ginzburg aus dem Jahr 1952, dessen Handlung im Italien des Zweiten Weltkriegs angesiedelt ist und in dem sich eine junge Protagonistin allmählich aus einem komplexen Geflecht von Familienbeziehungen herauskristallisiert. Ihr Privatleben wird dabei in die radikalen sozialen und politischen Umwälzungen eingebettet, die um sie herum passieren. Die Ausstellung reflektiert die Verflechtung des inneren und äußeren Lebens, der privaten und öffentlichen Welt der Menschen.

LILI DUJOURIE (geb. 1941 in Roeselare, Belgien, lebt und arbeitet in Lovendegem, Belgien) ist eine bildende Künstlerin, die hauptsächlich in den Bereichen Bildhauerei, Malerei und Video arbeitet. Sie vermischt Einflüsse der flämischen Primitiven mit ihrem an den späten 1960er Jahren orientierten künstlerischen Ansatz. Seit 1968 hatte sie zahlreiche Ausstellungen in Belgien und international und arbeitet mit der Antwerpener Galerie Micheline Szwajcer zusammen, wo sie zuletzt Ende 2022 ausstellte. Diese Präsentation fiel mit der Enthüllung der neuen Auftragsarbeit Mimesis für KMSKA, anlässlich der großen Wiedereröffnung des Hauses zusammen. Im Jahr 2015 widmeten das S.M.A.K. in Gent und das Mu.ZEE Ostende der Künstlerin eine gemeinsame Einzelausstellung. Zu ihren weiteren Präsentationen zählen MuHKA, Antwerpen (2022); Kohta, Helsinki (2020); Richard Saltoun Gallery, London (2019); Museum M, Leuven (2019); WIELS, Brüssel (2018); Leopold-Hoesch-Museum, Düren (2014); BOZAR, Brüssel (2005) und Argos, Brüssel (2002). Im IKOB stellte sie bereits 2001 aus.

SOPHIE NYS (geb. 1974 in Antwerpen, Belgien, lebt und arbeitet in Brüssel) bringt konzeptionelle und minimalistische künstlerische Strategien an ihre logischen und formalen Grenzen. Sie hat an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungsorten ausgestellt, darunter WIELS, Brüssel (2020); Kunsthal Extra City, Antwerpen (2019); KIOSK, Gent (2019); Guimaraes, Wien (2018); Fondazione Prada, Venedig (2018); Galeria Quadrado Azul, Lisboa (2019); Archiv, Zürich (2015); CRAC Alsace, Altkirch (2015); Museum of Contemporary Art, Chicago (2013). Ihre Filme wurden gezeigt bei FIDMarseille, BOZAR, e-flux, Internationales Filmfestival Rotterdam, Argos, Courtisane Festival, etc. Ihre Arbeit wird von den Galerien Greta Meert und Maniera (Brüssel) vertreten. Seit 2017 unterrichtet sie an der LUCA School of Arts in Brüssel.

ANGYVIR PADILLA (geb. 1987 in Caracas, Venezuela, lebt und arbeitet in Brüssel, Belgien) schafft immersive Installationen, die das Konzept von „Zuhause“ als intimen Ort destillieren und dieses Konzept mit Menschen und der Natur in Beziehung setzen. Padillas künstlerische Ausbildung fand in Belgien statt, zunächst an der ARBA in Brüssel (2011-12), dann an der ENSAV La Cambre (2012-15) und der Luca School of Arts (2016-18). Im Jahr 2020 war sie die dritte Gewinnerin des ArtContest und 2021 gewann sie den ersten Preis der Freunde des S.M.A.K. Weitere Präsentationen fanden statt auf dem Krasj Festival in Ninove (2022), dem Ithaka Festival in Leuven (2019), im CIAP, Genk (2022), dem S.M.A.K Museum und Cas-co Leuven (2018), während sie sich mit Ausstellungen in Paris, Dunkerque, Belgrad, Athen und Caracas auch international einen Namen gemacht hat. Sie nimmt derzeit am Residenzprogramm der Fiminco Foundation in Paris teil.

Bildnachweis: Angyvir Padilla, CASA NÚMERO OCHO (HOUSE NUMBER EIGHT), 2019. Photo Silvia Cappellari


IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst
Rotenberg 12b
4700 Eupen
Belgien

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